Forschungsprojekt "Palliativstation"

Dieser Herausforderung stellten sich 20 Studierende des konsekutiven Masterstudiengangs „Soziale Arbeit“ an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München (KSFH) in einem Forschungsprojekt.

Von April bis Oktober 2010 führten die Studierenden eine empirische Sozialforschungsstudie auf der Palliativstation St. Johannes von Gott im Krankenhaus Barmherzige Brüder München durch.

Am 14. Oktober präsentierten sie ihre Ergebnisse unter anderem vor Dr. Thomas Binsack, dem Chefarzt der Palliativstation, sowie vor der Pflegedienstleitung, Ulrike Münz. Dr. Thomas Binsack, der vergangene Woche mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, lobte das Engagement der Forschungsgruppe: „Die Studierenden haben eine bereichernde und wertvolle Arbeit geleistet. Wir sind sehr dankbar für die Ergebnisse und können uns eine weitere Zusammenarbeit mit der Katholischen Stiftungsfachhochschule – zum Beispiel auch in Form einer Masterarbeit – vorstellen.“

Die Kooperation mit der Palliativstation war durch den KSFH-Studenten und Ordensangehörigen der Barmherzigen Brüder, Frater Matthaeus Florian Lange, zustande gekommen.

„Von meinem Zimmer aus hatte ich immer Blick auf die Palliativstation – als Student der Sozialen Arbeit stellte ich mir also die Frage, wie man Praxis, Forschung und Theorie miteinander verbinden kann“, erklärt Frater Matthaeus.

Die Hochschule und die Palliativstation St. Johannes von Gott begrüßten seine Idee und legten die Rahmenbedingungen für das Forschungsprojekt fest. Ziel sollte sein, Synergieeffekte für die Praxis sowie Impulse für die Mitarbeitenden und für die strategische Planung der Institution zu Gunsten der Patienten zu schaffen. Fachlich betreuten das Projekt Prof. Dr. Dorit Sing und Dipl.-Soz. Petra Tratberger-Zenker.

Eine Studierenden-Gruppe befasste sich mit der qualitativen Forschung, in dem die Psychohygiene der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Fokus stand. Die Studierenden befragten sieben VertreterInnen unterschiedlicher Profession – Ärzteschaft, Pflegende, Soziale Arbeit, Ehrenamt – nach ihrer beruflichen Biografie: Was hat Sie hierher geführt? Wie hat Sie die Arbeit geprägt bzw. verändert? Wie leben Sie seither?

Eine zweite Gruppe sichtete in einem quantitativen Forschungsprozess anonymisierte Patientendaten. Inhalte der Fragestellungen waren in diesem Zusammenhang das Einzugsgebiet der Patienten, die Verweildauer und Diagnose, die Sterblichkeitsrate, das Geschlecht der Patienten sowie das Alter.

Die Studierenden sahen in ihrer Arbeit und dem Thema Palliativpflege durchaus einen Mehrwert für ihr Leben und ihren späteren Beruf. So sagte eine Studentin: „Es ist wichtig, sich mit dem Tod auseinanderzusetzen, denn der Tod gehört zum Leben. Im Gespräch mit den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen konnten wir erfahren, wie man professionell mit diesem Thema umgeht. Wir haben gelernt, dass es auf einer Palliativstation nicht um den Tod, sondern um das Leben geht.“

Media Contact

Lisa Zeidler idw

Weitere Informationen:

http://www.ksfh.de

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