Deutschlandweit einzigartige Operationsmethode am Universitätsklinikum Freiburg

In der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg wird der Kopf der Bauchspeicheldrüse, der sogenannte Pankreaskopf, seit kurzer Zeit mit Hilfe von minimal-invasiver Technik schonender als bisher entfernt.

Das Universitätsklinikum Freiburg ist das einzige Klinikum in Deutschland, das dieses Verfahren anbietet. Die minimal-invasive Entfernung des Pankreaskopfes ist technisch wesentlich anspruchsvoller als das herkömmliche Verfahren und wird daher nur an wenigen Krankenhäusern weltweit angeboten.

Bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, auch Pankreas genannt, müssen den Patienten oft Teile des Pankreas entfernt werden. Dies gilt nicht nur für Tumorerkrankungen, sondern auch für die sehr schmerzhafte chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse oder bei zystischen Veränderungen. Häufig muss eine Resektion des Pankreaskopfs vorgenommen werden. Um zu dem erkrankten Organ vordringen zu können, musste der Operateur bisher einen relativ großen, offenen Schnitt in der Bauchdecke vornehmen.

Nur wenige Chirurgen beherrschen die neue Methode

Noch befindet sich die neue Technik der laparoskopischen Pankreaskopfresektion in einer frühen Entwicklungsphase. Nur wenige Chirurgen haben das Verfahren bisher durchgeführt. Einer von ihnen ist der Leitende Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie des Universitätsklinikums Freiburg, Professor Dr. Tobias Keck: „Die Operation erfordert ein hohes Maß an laparoskopischen Fertigkeiten und langjährige Erfahrung mit der Operation von Bauchspeicheldrüsen“, so der Chirurg, der über 300 offene Pankreasresektionen vorgenommen hat.

Bei der sogenannten Laparoskopie oder auch Schlüssellochtechnik dringt der Chirurg mit Hilfe langer starrer Endoskope durch eine kleine Öffnung in der Bauchdecke in den Bauchraum ein. Über eine Kamera, die vorn am Endoskop angebracht ist, kann der Chirurg über einen Monitor das Innere des Bauchraums einsehen. Über weitere Endoskope kann er spezielle Werkzeuge benutzen, die ihm erlauben, den Patienten ohne große Schnitte in der Bauchdecke zu operieren.

Patienten, denen nach der neuen Methode der Pankreaskopf entfernt wurde, profitieren von ihr: „Kleine Narben, schnellere Rekonvaleszenz und weniger Schmerzen“, so fassen Professor Keck und Oberarzt PD Dr. Wojciech Karcz, Spezialist für Videochirurgie, die Vorteile gegenüber der herkömmlichen Operationstechnik zusammen.

„Um diese Vorteile auch wissenschaftlich belegen zu können, führen wir am Universitätsklinikum Freiburg verschiedene Studien zur laparoskopischen Pankreaskopfresektion durch“, so die beiden Chirurgen. In der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie wurden bislang 30 Patienten mit der minimal-invasiven Technik behandelt.

Kontakt:
Prof. Dr. Tobias Keck
Leitender Oberarzt
Abt. Allgemein- und Viszeralchirurgie
Universitätsklinikum Freiburg
Tel.: 0761 270- 23600
E-Mail: tobias.keck@uniklinik-freiburg.de

Media Contact

Dr. Annette Tuffs idw

Weitere Informationen:

http://www.uniklinik-freiburg.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

KIT und IBM bauen ihre Zusammenarbeit aus (ausführliche Bildunterschrift am Textende)

KIT und IBM: Partnerschaft für Generative KI und Digitale Innovationen

Intelligente Assistenten und automatisierte Lösungen sollen künftig den Arbeitsalltag erleichtern, Routineaufgaben übernehmen und Wettbewerbsvorteile schaffen. Künstliche Intelligenz stellt in ihren unterschiedlichen Facetten dazu eine entscheidende Grundlagentechnologie dar. Um gemeinsam digitale…

Die Daimler und Benz Stiftung etabliert ein neues Förderformat „Ladenburger Horizonte“: hier werden Forschungskooperationen zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland und Institutionen in Subsahara-, Ost- und Westafrika gefördert.

Neue Wissenschaftsförderung Stärkt Innovation in Afrika

Daimler und Benz Stiftung startet Förderformat „Ladenburger Horizonte“ mit zwei ausgewählten Forschungsprojekten Mit dem neu etablierten Förderformat „Ladenburger Horizonte“ setzt die Daimler und Benz Stiftung einen Schwerpunkt auf Forschungskooperationen zwischen…

Die Grabtätigkeit von Regenwürmern hilft den Pflanzenwurzeln in ariden Ökosystemen dabei, die begrenzt vorhandenen Nährstoffe in tieferen Bodenschichten aufzunehmen. (Bild: V. Gutekunst)

Architekten der Natur: Wirbellose, die globale Böden verbessern

Eine neue Nature-Publikation zeigt, wie wirbellose Bodenlebewesen die Welt unter unseren Füßen und damit auch Ökosystemleistungen weltweit beeinflussen. Basierend auf einer Medienmitteilung der Sun Yat-sen University Seit der industriellen Revolution…