Impfung kurbelt Gedächtnisleistung bei Alzheimer an

Antikörper richtet sich gegen das für Erkrankung charakteristische Beta- Amyloidpeptid

Forscher der Lilly Research Laboratories haben bei gentechnisch veränderten Alzheimer-Mäusen nachgewiesen, dass sich durch die einmalige Gabe des Antikörpers m266 die Lernfähigkeit sowie das Erinnerungsvermögen bei Mäusen verbessern. Wie das Team um Steven M. Paul in der aktuellen Online-Ausgabe des Fachmagazins Nature Neuroscience berichtet, bindet m266 an das Beta- Amyloidpeptid. Diese unlösliche Proteinablagerung ist für den Gedächtnisverlust verantwortlich.

Eine derartige Behandlung mit Antikörpern könnte ebenso die geistige Leistung bei Alzheimer-Patienten verbessern, auch wenn die vorhandenen Plaques damit nicht abgebaut werden, vermuten die Forscher. Derartige als „zukunftsweisend“ hochgepriesene Therapien des irischen Pharmakonzern Elan Corporation sind allerdings im vorigen Jahr gescheitert, da 15 Patienten nach einer Impfung Symptome einer Gehirnentzündung entwickelten.

Die neuen Ergebnisse basieren auf der bereits bekannten Tatsache, dass eine Behandlung mit m266 den Übertritt der Alzheimer-Proteine aus dem Gehirn ins Blut bewirkt. Dadurch sinkt im Gehirn die Peptidlast, die Konzentration der löslichen Moleküle im Blutplasma steigt ebenso wie sich die Gedächtnisleistung verbessert. Dabei verändert sich, wie die Forscher feststellten, aber nicht die Quantität und Größe der Plaques in der Hirnrinde und im Stammhirn. Als Plaques werden die Ablagerungen des Beta-Amyloid-Peptid im Gehirn bezeichnet. Für die Wissenschaftler bestätigt sich somit die Annahme, dass die unlöslichen Proteinablagerungen nicht die für Alzheimer charakteristischen Symptome hervorrufen. Vielmehr seien lösliche Formen des Alzheimer-Proteins für die Krankheitssymptome verantwortlich.

Bis dato war unklar, ob einzelne Moleküle oder größere Ablagerung unlöslicher Amyloid-Plaques aus Beta-Amyloidpeptiden für das kontinuierliche Sinken der geistigen Leistung verantwortlich sind. Fest steht nun, dass die verbesserte Gedächtnisleistung mit einer Entfernung löslicher Amyloid-Peptide aus Gehirn und Plasma zusammenhängt, indem die Antikörper daran binden.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.monitor

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer