Neuartiger Zelltest für die Bestimmung des Grades der Leberschädigung bei akuten und chronischen Lebererkrankungen

Die mit einer Leberschädigung in Zusammenhang stehenden Krankheitsbilder finden sich weltweit an der Spitze der Todesursachen. In Deutschland sterben jährlich allein ca. 70.000 Patienten an einer septischen Erkrankung. Die frühe Erkennung einer Leberschädigung und die Feststellung deren Ausmaße sind daher naturgemäß von großer Bedeutung, sowohl für den Verlauf, als auch den Erfolg der erfolgenden Behandlung.

Derzeitige Diagnoseverfahren beruhen auf der Messung von spezifischen Blutparametern wie den Leberenzymen Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) und Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT). Diese Verfahren liefern allerdings nur unspezifische und für eine Früherkennung unzureichende Aussagen über den Grad der Leberschädigung bei einem Patienten.

Einem Wissenschaftler von der Universität Rostock gelang es nun, ein in-vitro Verfahren zu entwickeln, welches eine Bestimmung der direkten Schädigung der Leber unter der Verwendung von humanen Hepatozyten ermöglicht.

Der entstandene Test beruht auf dem Prinzip, dass jede Substanz, in Abhängigkeit von ihrer Konzentration und Kombination mit anderen Substanzen, auf humane Zellen toxische Einflüsse haben kann. Auf der Basis dieses Prinzips werden humane Hepatozyten der Linien CA3, HLE, HepG2 im Patientenplasma inkubiert. Dadurch werden diese Zellen den Zellgiften ausgesetzt, die durch eine Leberschädigung im Patientenplasma vorhanden sind Auf den Grad der Leberschädigung des Patienten kann daraufhin durch die Messung der Aktivität des Cytochrom P 450 Isoenzym 1A2 indirekt geschlossen werden.

Zum Umfang des erstellten Testkits gehören mit den von der ATCC (American Type Culture Collection) erworbenen Leberzellen ausgestatte Mikroplatten (24-Well-Platten) sowie gebrauchsfertige Lösungen der für den Test notwendigen Reagenzien.

Für dieses weltweite erste Verfahren zur direkten Messung der Leberschädigung auf zellulärer Ebene wurde bereits circa ein Jahr nach dem Einreichen der Anmeldung ein deutsches Patent erteilt. Internationale Anmeldungen sind derzeit anhängig und erste klinische Anwendungen sind bereits erfolgreich durchgeführt worden. Für die Herstellung, den weltweiten Vertrieb sowie die Anwendung im größeren klinischen Rahmen werden noch strategische Partner gesucht.

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