Exzellenter Nachwuchswissenschaftler kommt von Yale nach Gießen

Dr. Oliver Eickelberg wurde als einer von zehn Preisträgern aus den Lebenswissenschaften mit dem Sofja Kovalevskaja-Preises der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Sein Forschungslabor an der Yale University School of Medicine hat er jetzt nach Gießen verlegt, um hier ein interdisziplinäres molekular- und zellbiologisches Labor in der Inneren Medizin bei Prof. Dr. Werner Seeger aufzubauen. In diesem Labor, das zur Zeit im Gebäudekomplex der Anatomie und Zellbiologie entsteht, werden die Nachwuchsgruppe „TGF-b Signaltransduktion im Kardiopulmonalen Gefäßystem“ des Sonderforschungsbereichs 547 „Kardiopulmonales Gefäßsystem“ (Sprecher: Prof. Dr. Werner Seeger) und die neue Humboldt-Forschungsgruppe „Molekulare Mechanismen der Lungenfibrose“ unter der Leitung von Dr. Oliver Eickelberg in Zukunft arbeiten.

Exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus aller Welt sollen auch in Deutschland ausgezeichnete Arbeitsbedingungen für ihre Forschung erhalten. Deshalb wurde im vergangenen Jahr einmalig der Sofja Kovalevskaja-Preis von der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgeschrieben. Stifterin ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das im Verbund mit der Alexander von Humboldt-Stiftung diesen Preis Ende Januar in Berlin an insgesamt 29 hervorragende Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aller Fachgebiete, die im Ausland forschten, vergeben hat. Die Mittel, pro Preisträger bis zu 1,2 Millionen Euro, stammen aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm der Bundesregierung.

Für acht in Deutschland geborene Forscher war dieses Programm der Grund, aus dem Ausland an deutsche Forschungseinrichtungen zurückzukehren. Unter ihnen ist auch der 33-jährige Mediziner Dr. Oliver Eickelberg, der sich entschlossen hat, sein Forschungslabor an der Yale University School of Medicine zu verlegen, um in Gießen ein interdisziplinäres molekular- und zellbiologisches Labor in der Inneren Medizin bei Prof. Dr. Werner Seeger aufzubauen. Dieses Labor, das zur Zeit im Gebäudekomplex der Anatomie und Zellbiologie im Aulweg 123 entsteht, wird Heimat für die Nachwuchsgruppe „TGF-b Signaltransduktion im Kardiopulmonalen Gefäßystem“ des Sonderforschungsbereichs 547 „Kardiopulmonales Gefäßsystem“ (Sprecher: Prof. Dr. Werner Seeger) sowie für die neue Humboldt-Forschungsgruppe „Molekulare Mechanismen der Lungenfibrose“ unter der Leitung von Dr. Oliver Eickelberg sein. Durch diese Arbeitsgruppe entstehen enge internationale Zusammenarbeiten mit Forschungsgruppen in New York (Albert Einstein College of Medicine), New Haven (Yale University School of Medicine), Southampton, Basel und Sidney, in deren Zusammenhang der regelmäßige Austausch von Ergebnissen, aber auch von Wissenschaftlern vorgesehen ist.

Dr. Oliver Eickelberg untersucht Mechanismen, die zum Auftreten fibrotischer Erkrankungen, also einer erhöhten Ansammlung von Bindegewebe, insbesondere der Lunge führen. Solche Erkrankungen haben letztendlich Organversagen zur Folge und sind zur Zeit nicht oder nur unzureichend behandelbar. Dr. Eickelberg beschäftigt sich im Detail mit der Wirkung des Signalmoleküls „Transforming growth factor (TGF)-b“, eines der Hauptverursacher fibrotischer und chronisch-vaskulärer Erkrankungen. Während er bereits entscheidende Mechanismen in der Signalübertragungskette von TGF-b identifizieren konnte, besteht ein Großteil seiner aktuellen Forschungen in der Identifizierung von Substanzen und Mechanismen, die effiziente Strategien in der Behandlung dieser Erkrankungen darstellen können. In enger Zusammenarbeit mit den am Fachbereich Medizin und im Universitätsklinikum Gießen bereits bestehenden wissenschaftlichen und klinischen Einrichtungen auf dem Gebiet kardiopulmonaler Erkrankungen ist hier geplant, neue therapeutische Strategien und Behandlungsformen zu entwickeln.

Dr. Oliver Eickelberg, Jahrgang 1968 studierte an den Medizinischen Fakultäten der Universitäten Lübeck, Wien und Basel, und wurde 1997 im Fachbereich Humanmedizin an der Universität Basel promoviert. Als Postdoctoral Fellow war er zunächst am Departement Forschung der Medizinischen Fakultät der Universität Basel tätig und wechselte im Februar 1998 mit einem Feodor Lynen-Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung an die Yale University School of Medicine in New Haven, Connecticut. Dort wurde er weiterhin durch die Juvenile Diabetes Foundation International gefördert. Seit Februar 2002 ist Dr. Eickelberg an der Medizinischen Klinik und Poliklinik II der Universität Gießen, um dort im Rahmen des Sonderforschungsbereichs „Kardiopulmonales Gefäßsystem“ (SFB 547, Sprecher: Prof. Dr. Werner Seeger) und als Preisträger des Sofja Kovalevskaja-Preises der Alexander von Humboldt-Stiftung seine molekular- und zellbiologischen Forschungsarbeiten fortzusetzen.

Kontaktadresse:

Dr. Oliver Eickelberg
Medizinische Klinik und Poliklinik II
Aulweg 123
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-42351
Fax: 0641/99-42309
E-Mail: oliver.eickelberg@innere.med.uni-giessen.de

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Christel Lauterbach idw

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