Viagra verbessert Hirnfunktion

Wirkstoff Sildenafil regt nach Schlaganfall Wachstum von Gehirn-Nervenzellen an

Das Potenzmittel Viagra wirkt nicht nur unter der Gürtellinie. Wie Michael Chopp auf der derzeit in Texas stattfindenden „International Stroke Conference“ berichtet, regt das Medikament das Wachstum von Nervenzellen an und verbessert die Gehirnfunktion. Die Forscher gehen davon aus, dass Viagra jene Veränderungen im Gehirn fördert, die zur Wiederherstellung der Funktion beitragen. Die beobachtete Wirkung beruht vermutlich auf der Hemmung des Botenstoffes cGMP (zyklisches Guanosin-Monophosphat) im Gehirn.

Im Tierversuch lösten die Forscher um Chopp bei Ratten einen experimentellen Schlaganfall aus und behandelten die Tiere sechs Tage lang mit Sildenafil, dem Viagra-Wirkstoff. Nach 28 Tagen zeigte sich, dass die Zahl neuer Gehirnzellen bei den mit dem Potenzmittel behandelten Ratten signifikant zunahm und die Gehirnschäden linderten. Die Fläche neuer Zellen betrug bei Ratten, die zwei Milligramm Viagra erhielten 237,27 mm2. Bei jenen, denen fünf Milligramm Viagra verabreicht wurden, betrug die Fläche 541,02 mm2. Bei unbehandelten Ratten lag die Zellfläche bei lediglich 177 mm2.

Mit verschiedenen Tests untersuchten die Forscher des Henry Ford Hospitals in Detroit die sensorischen und motorischen Fähigkeiten der Tiere. Viagra-Ratten schnitten im Durchschnitt besser ab. Selbst wenn die Behandlung erst Tage nach dem Schlaganfall gestartet wurde, bildeten sich neue Nervenzellen und die Gehirnfunktion verbesserte sich. Dies sowohl bei jungen als auch älteren Ratten. Chopp hofft mit Viagra eine medikamentöse Therapie zur Verbesserung der Wiederherstellung von verletztem Nervengewebe gefunden zu haben.

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Michael Chopp pte.online

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