Moderater Alkoholkonsum schützt vor Nierenschäden
Berliner-Charite: Sieben Drinks pro Woche sind kein Problem
Mäßiger Alkoholkonsum schützt vor Schäden der Niere. Zu diesem Ergebnis sind Experten der Charite Universitätsmedizin-Berlin gekommen. Mehr als 11.000 Männer wurden dazu untersucht. Vorangegangene Studien haben gezeigt, dass Alkoholkonsum auch vor Herzgefäßerkrankungen schützt. Die Wissenschaftler warnen jedoch davor, dass Alkohol immer noch Volksdroge Nummer eins ist und zu Gesundheitsschäden in Milliardenhöhe führt.
„Unsere Daten weisen darauf hin, dass in Maßen genossener Alkohol offenbar vor Nierenschäden schützt“, fasst Elke Schäffner von der Klinik für Nephrologie und internistische Intensivmedizin am Campus Virchow-Klinikum die Ergebnisse der Analyse zusammen. Männer, die mindestens sieben Drinks die Woche zu sich nehmen, haben demnach deutlich geringere und damit günstigere Kreatininwerte als Männer, die einen oder weniger Drinks pro Woche konsumierten. Der Blutwert Kreatinin beschreibt maßgeblich die Funktionsfähigkeit der Nieren. Ab einem Wert von 1,3 Milligramm pro Deziliter sind die Organe beeinträchtigt
Die Forscherin hat für ihre Untersuchungen Daten von 11.000 US-amerikanischen Ärzten untersucht, die in den Jahren 1982 und 1996 freiwillig im Dienst der Wissenschaft ihre Blutproben zur Verfügung stellten. Die Mediziner gaben auf den Fragebögen auch Antworten über ihren Lebensstil, darunter auch zum Alkoholkonsum. Die Auswertung ergab, dass Männer, die wöchentlich zwei bis vier alkoholische Getränke zu sich nehmen, ungefähr das gleiche relative Risiko für einen Nierenfunktionsschaden tragen wie Männer, die keinen Alkohol trinken. Bei jenen, die fünf bis sechs Drinks wöchentlich konsumieren, zeigte sich bereits ein tendenziell erniedrigtes Risiko. „Bei Männern, die mindestens sieben alkoholische Drinks per Woche konsumieren, lag das Risiko, an erhöhten Kreatinin-Werten zu leiden, insgesamt um 30 Prozent niedriger als bei Geschlechtsgenossen, die nur einen oder gar keinen Drink zu sich nahmen“, so Schäffner.
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