High-Tech machts möglich: Durchs Schlüsselloch zur Wirbelsäule
122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie, 5. bis 8. April 2005, ICM München
Dank minimalinvasiver Operationsmethoden können auch komplizierte Eingriffe immer schonender für den Patienten durchgeführt werden. Verbesserte bildgebende Verfahren und Videokameras im Kleinstformat machen selbst in der Wirbelsäulenchirurgie die Anwendung der so genannten Schlüssellochtechnik möglich. „Komplikationen und Schmerzen werden dadurch erheblich reduziert und die Patienten können früher aus der Klinik entlassen werden“, fasst Professor Dr. med. Norbert Haas die Entwicklung zusammen, über die er im Rahmen des 122. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie referieren wird.
Dank der verbesserten Technik können komplette Wirbelkörper nach einem Bruch oder infolge einer Tumorerkrankung entfernt und durch einen künstlichen Wirbelkörper ersetzt werden. Das Implantat wird dazu in komprimierter Form eingeführt und erst an Ort und Stelle zur endgültigen Form und Größe aufgedehnt. Auch beim Einsetzen von Hüftendoprothesen gewinnt die minimalinvasive Chirurgie zunehmend an Bedeutung. Dazu müssen nicht mehr große Muskeln abgelöst werden. Schmerzen und Belastungen des Patienten vermindern sich dadurch erheblich.
Der Operateur greift bei den Schlüsselloch-Operationen auf Bilddaten und moderne Navigationssysteme zurück, die es ihm erlauben, mit hoher Präzision zu arbeiten. Die Dauerdurchleuchtung mit Röntgenstrahlen ist überflüssig und die Strahlenbelastung für Patient und Chirurg reduziert. Intelligente Implantate, etwa mit Antibiotika oder Wachstumsfaktoren beschichtete Marknägel oder Platten, verbessern darüber hinaus die Heilung nach komplizierten Frakturen. Die neuesten High-Tech Entwicklungen im OP wird Professor Haas auf der Presseveranstaltung in München vorstellen.
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