Pizza gegen Herzinfarkt?
Nach französischem Nahrungsmittel-Paradoxon folgt das italienische
Häufiger Genuss von Pizza soll nach einer jüngsten Studie das Herzinfarkt-Risiko gewaltig senken. Und das Erstaunliche an der Studie ist die Tatsache, dass sogar weniger als vier Pizzas im Monat Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen bieten. Die Studie der italienischen Forscher aus Mailand wird von Kollegen im Ausland allerdings unter anderen Gesichtspunkten betrachtet, berichtet etwa das British Medical Journal.
Die Mailänder Studie mit mehr als 900 Personen zwischen 25 und 79 Jahren, darunter 478 Herzinfarkt-Patienten, machte deutlich, dass das individuelle Risiko eines akuten Herzinfarkts umso niedriger war, je häufiger die Befragten Pizza konsumierten. Die Studie erinnert frappant an jene vor wenigen Jahren, bei der der französischen Küche trotz cholesterinreicher Nahrung bessere Werte ausgestellt wurden, als manch anderer. So erleiden in der südfranzösischen Metropole Toulouse nur 53 von 100.000 Einwohnern pro Jahr einen Herzinfarkt während es in Glasgow mehr als 330 sind, berichtet der Spiegel.
Kritiker sehen in den Studien allerdings verschiedene andere Aspekte, die für den hohen Gesundheitswert verantwortlich sind: die traditionelle Pizza wird in einer Pizzeria verspeist und der Konsum von „Fast Food Pizzas“ ist eher unüblich. Zusätzlich dazu ist der durchschnittliche Nährwert einer Pizza mit 500-800 Kilokalorien relativ niedrig. 100 Gramm Pizza enthalten 20 Gramm Tomatensauce, 20 Gramm Mozzarella-Käse, vier Gramm Olivenöl und zwei Gramm Hefe. Erklärungen für den positiven Gesamteffekt der flachen belegten Hefescheiben lieferten die Autoren nicht. Der beschriebene positive Gesundheitswert der Pizza stellt jedenfalls jedes Herz-Kreislauf-Medikament in den Schatten, denn nach den Ergebnissen würde eine Pizza-Diät das Herzinfarktrisiko um die Hälfte senken. Das schafft bis jetzt kein Medikament.
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