Rauchen drückt aufs Gemüt

US-Forscher: Tabak wirkt auf chemisches System des Hirns

Der Griff zur Zigarette als Nervenberuhigung scheint nach jüngsten Forschungsergebnissen wohl zu den Legenden zu gehören: Forscher der University of Michigan haben nämlich festgestellt, dass Rauchen gehörig auf die Glücksgefühl-Chemikalien im Hirn drückt. Die schlechte Nachricht dabei: Das passiert nicht nur kurzfristig, sondern auch auf längere Sicht, berichten die Forscher beim jährlichen Treffen der Society of Neuroscience.

Die Chemikalien namens endogene Opioide spielen bei der Schmerzreaktion aber auch beim Fühlen von Glücksgefühlen eine wesentliche Rolle. Dieses System wird auch bei der Einnahme von Morphium und Heroin stimuliert. Die Studie, die kommende Woche präsentiert wird, wurde zunächst nur bei einer kleinen Gruppe von jugendlichen Nichtrauchern und Rauchern, die rund eine Schachtel pro Tag rauchten, erstellt. Dennoch waren die Forscher erstaunt darüber wie groß die Effekte von Zigaretten auf das Gehirn sind.

„Bei Rauchern war der Opioid-Fluss nach einer Zigarette um 20 bis 30 Prozent verändert“, so der Neurowissenschaftler David Scott, der die Studie präsentieren wird. „Das geschieht in einer Hirnregion, die wichtig für Emotionen und Sucht ist“, führt der Forscher aus. Die Studie wurde unter anderem mit einer Positronen-Emissions-Tomographie (PET) durchgeführt. Darüber hinaus wurden die Probanden vor dem Rauchen und danach gezielt über ihren Gemütszustand befragt. Was die Wissenschaftler zusätzlich noch nachweisen konnten, war die Tatsache, dass auch der Fluss des Botenstoffs Dopamin im Hirn verändert war. Das wurde zuvor bereits in Tierversuchen nachgewiesen.

Media Contact

Wolfgang Weitlaner pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.umich.edu

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer