COPD-Patienten: Falsch oder gar nicht behandelt
Erschütternde Resultate bei neuer Volkskrankheit
Patienten, die an einer chronisch obstruktiven Bronchitis COPD leiden, werden extrem häufig falsch diagnostiziert oder überhaupt nicht behandelt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der European Respiratory Society (ERS), die derzeit in Glasgow tagt. Die Erkrankung zählt in der Zwischenzeit allerdings zu den Volkskrankheiten. Weltweit sterben etwa 2,7 Mio. Menschen daran, in Deutschland gibt es geschätzte drei bis fünf Mio. Patienten.
COPD oder „chronic obstructive pulmonary disease“ wie der internationale Fachausdruck heißt, steht für Krankheitsbilder, die dadurch gekennzeichnet sind, dass der Luftstrom vor allem beim Ausatmen behindert ist und sich im Lauf der Jahre neben der Atemnot ein Gefühl der „Überblähung“ entwickelt. Husten und übermäßige Schleimproduktion sind weitere Symptome. Obwohl die Erkrankung mit ihrer Todesrate zur vierthäufigsten Todesursache zählt, schätzen die Experten, werden 75 Prozent der Fälle in Europa und 50 Prozent der Fälle in den USA nicht richtig diagnostiziert. „Der Grad an falschen Diagnosen ist extrem beunruhigend“, so David Price, Experte von der University of Aberdeen.
Die Diagnose COPD bedeutet einen belastenden Einschnitt ins Leben, da die Erkrankung per se nicht heilbar ist. Sie gehört aber dennoch zu den Lungenerkrankungen, die medizinisch in den Griff zu bekommen sind. Dazu zählen unter anderem die Aufgabe des Rauchens, körperliches Training, Atemgymnastik und gesunde Ernährung. Zusätzlich werden Medikamente verabreicht. Die Experten fordern, dass die Mediziner genauere Diagnosen stellen, um die Therapien zu verbessern und dabei den Patienten mehr Chance zur Linderung zu geben.
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