Bestnoten für Obst und Gemüse aus Bioanbau

Das Projekt „Monitoring-System für Obst und Gemüse im Naturkostfachhandel“, das unter Leitung des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) Herstellung und Handel e.V. läuft, kann auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurückblicken: 475 Proben – von Ananas bis Zwiebel – wurden in zwei renommierten Fachlaboren auf jeweils mindestens 250 verschiedene Pestizide geprüft. Das Ergebnis stellt der Naturkostbranche ein brillantes Zeugnis aus: Bei 92 Prozent aller Proben wurden keinerlei Rückstande oder nur sehr geringe Spuren entdeckt.

Eine Bestätigung dafür, dass Kunden sich auf die Kontrollen im Ökolandbau und auf die Qualitätssicherung bei Verarbeitung und Verpackung verlassen können, ist die hohe Zahl der Obst- und Gemüsesorten, bei denen im ersten Projektjahr kein einziger Rückstand nachgewiesen werden konnte: Dazu zählen zum Beispiel Äpfel, Bananen, Blumenkohl, Broccoli, Erdbeeren, Fenchel, Heidelbeeren, Hokkaido-Kürbis, Kiwis, Kohlrabi, Mangos, Melonen, Nektarinen und Pfirsiche, Spinat, Trauben, Zucchini und Zwiebeln.

Erdbeeren: Bio mit klarem Qualitätsvorsprung

Die uneingeschränkt positiven Ergebnisse für Erdbeeren und Pfirsiche im vierten Quartal des Projekts belegen, dass auch eher empfindliche „Sorgenkinder“ des Obstanbaus ohne Pestizide gedeihen können. Konventionell angebaute Erdbeeren erwiesen sich dagegen auch 2004 wieder als wenig feine Früchtchen. So analysierte das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA) im Frühsommer 16 deutsche Erdbeerproben aus konventionellem Anbau. Alle 16 Proben waren mit Pestiziden belastet, und zwar im Durchschnitt mit fünf verschiedenen Wirkstoffen. Bei zwei Proben fanden die Labore sogar Rückstände von je neun Pestiziden.

Europaweit: Pestizidcocktails in Obst und Gemüse

Mit Pestiziden belastetes Obst und Gemüse wird in allen Mitgliedsstaaten der EU regelmäßig verkauft und verzehrt. Das zeigt der neue Pestizid-Monitoring-Bericht „Monitoring of Pesticide Residues in Products of Plant Origin in the European Union, Norway, Iceland and Liechtenstein“, den die Europäische Kommission jüngst im Internet veröffentlicht hat. Von über 46.000 Obst-, Gemüse- und Getreideproben waren 44 Prozent mit Pestiziden belastet. Damit ist der Anteil der Lebensmittel mit Rückständen in den letzten Jahren EU-weit gestiegen, denn 1999 waren „nur“ 36 Prozent der Proben belastet. Auch die Zahl der Höchstwertüberschreitungen sowie der Proben mit Mehrfach-Rückständen hat zugenommen. Laut EU-Report enthielt 2002 bereits jede fünfte Obst- und Gemüseprobe einen potenziell riskanten Rückstands-Cocktail. Im Bericht findet sich daher sogar der offizielle Hinweis, dass bei einigen Pestizid-Produkt-Kombinationen „ein Gesundheitsrisiko nicht ausgeschlossen werden kann, insbesondere bei anfälligen Gruppen“. Wer sich diesem Risiko nicht aussetzen möchte, findet im Naturkostfachgeschäft gesunde Alternativen.

Kurzportrait des Projekts

Der BNN Herstellung und Handel hat das „Monitoring-System für Obst und Gemüse im Naturkostfachhandel“ im Sommer 2003 gestartet, um die Qualitätssicherung im Naturkostmarkt weiter zu verbessern. Alle drei Wochen werden besonders kritische Produkte aus dem aktuellen Ökomarkt-Angebot ausgewählt und analysiert. Jeder Rückstandsfund hat eine gründliche Ursachenforschung zur Folge. Auf diese Weise führt das Projekt zu deutlichen Verbesserungen in der Qualitätssicherung bei Erzeugung, Transport, Verarbeitung und Lagerung.

Bei einem Treffen aller Monitoring-Teilnehmer im April 2004 in Leipzig wurde fiel der einstimmige Beschluss, das erfolgreiche Monitoring-System auch fortzuführen, wenn die Förderung durch das Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau Ende 2004 ausläuft.

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Katja Niedzwezky BNN

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