Neuer Test für die Erkennung von Speiseröhrenkrebs entwickelt

Früherkennung durch Messung von Proteinwerten möglich

Wissenschaftler des University College London haben einen neuen Test zur Diagnose von Speiseröhrenkrebs entwickelt. Sie hoffen, dass dieses neue Verfahren die Überlebenschancen der Betroffenen deutlich erhöhen wird. Die Heilungsaussichten hängen laut BBC entscheidend von einer frühen Erkennung ab. Der Test misst die Werte des Proteins Mcm5, das der Speiseröhre entnommen wird. Er soll eine Erkrankung bereits erkennen können, auch wenn noch keine eindeutigen Symptome vorhanden sind. Die Ergebnisse der Studie wurden im British Journal of Cancer veröffentlicht.

Der neue Test basiert auf der Feststellung der Werte des Proteins Mcm5 in Flüssigkeitsproben, die der Speiseröhre entnommen werden. Mcm5 gehört zu den so genannten Minichromosome Maintenance (MCM) Proteins, die ein Anzeichen für unkontrollierten Zellwachstum sind, der seinerseits das Kennzeichen einer Krebserkrankung ist. Das Team analysierte Proben von 40 Patienten des Addenbrooke’s Hospital um festzustellen, ob der Mcm5-Test eine Krebserkrankung präzise feststellen kann. Rund eine Hälfte der Teilnehmer litt an Speiseröhrenkrebs, die andere nicht. Der Test konnte eine Erkrankung mit einer Genauigkeit von 85 Prozent erkennen.

Stephen Middleton vom Addenbrooke’s Hospital erklärte, dass der Vorteil des neuen Tests darin bestehe, dass es nicht mehr erforderlich sei, Zellen unter einem Mikroskop zu untersuchen. Aus diesem Grund könne er leicht automatisiert und so einfach in großem Umfang für Untersuchungen eingesetzt werden. Zusätzlich sei er deutlich weniger invasiv als die derzeitigen endoskopischen Tests. „Weisen groß angelegte Überprüfungen seine Effektivität nach, könnte der Test innerhalb von fünf Jahren eingesetzt werden.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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