Den Arzt immer mit dabei – Neue Technik hilft chronisch Kranken
Mikrosystemtechnik vereinfacht für chronisch Kranke den Alltag und kann sie vor lebensbedrohlichen Situationen warnen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die Anwendung der Mikrosystemtechnik in der Medizin im Rahmen des Projekts IMEX seit 2002 mit rund 3,6 Millionen Euro. Eine Generation neu entwickelter Geräte wird derzeit für die Markteinführung getestet.
Dabei sammeln winzige Sensoren wichtige medizinische Daten und übertragen sie per Handcomputer (PDA) oder Mobiltelefon sicher verschlüsselt an Arzt und Krankenhaus. Anwendung finden sie etwa bei Langzeit-EKGs. Dazu wird auf der Brust des Patienten eine Folie (15 mal 10 Zentimeter) mit hauchdünnen Sensoren, Speichern und Batterien geklebt. Die Folie nimmt das EKG auf, ein Sensor am Handgelenk misst gleichzeitig den Puls. Die Daten werden mittels PDA oder Mobiltelefon an den behandelnden Arzt gesendet. Die neue Technik ersetzt die bisher notwendige aufwändige Verkabelung des Kranken.
Für chronisch Kranke, die an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Lungenerkrankungen oder Blutzucker leiden und auch für die Krebsvorsorge können solche telemetrischen intelligenten Sensoren genutzt werden. Ein Beispiel ist die Anwendung in Lungenfunktionsmessgeräten, um das Atemvolumen bei Asthmatikern zu ermitteln.
Für die Datenübertragung vom Sensor zum Mobiltelefon oder PDA wird die schnurlose Bluetooth-Technologie eingesetzt. Im Rahmen des BMBF-Projektes IMEX wurde zusammen mit der VDE Initiative Mikromedizin ein neuartiges Datenformat für Mikrosysteme entwickelt, das etwa komprimierte Bilder oder verschlüsselte EEG- oder EKG-Daten wie eine Email zum Versenden verpackt. Bereits im Mai soll der Entwurf des Standards über die DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE) bei der IEC (Internationale Elektrotechnische Kommission) als Industry Technical Agreement eingereicht werden. Damit könnte das neue Datenformat schon in zwei Jahren zum internationalen Standard werden.
BMBF fördert Mikrosystemtechnik in der Medizin seit 2000 mit rund 52 Millionen Euro.
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