Hauttransplantation mit Laserunterstützung
Farbstoff Rose Bengal als Bindemittel
Hauttransplantationen sind bei kosmetischen Operationen alltäglich und für Verbrennungsopfer lebensrettend. Damit die neue Haut aber hält, ist die Entwicklung einer starken Verbindung zwischen Gewebe und Wundstelle nötig. Heftklammern und Gewebekleber sorgen für den Verschluss der Hautwunden. Die Heftklammern können aber zu Narben führen und der Kleber Entzündungen hervorrufen. Dermatologen der Harvard Medical School haben nun eine Alternative entwickelt. Im Mittelpunkt steht ein mit Laser aktivierter Kleber, der Narben und Schwellungen verhindern soll.
Robert Redmond und Kollegen nutzen ein medizinisches Farbmittel, den Fluorezenzfarbstoff Rose Bengal. Seit Jahren steht Rose Bengal für die Einfärbung der Augen während augenärztlicher Untersuchungen in Verwendung. Wird der Farbstoff mit grünen Licht bestrahlt, entstehen aber auch starke Verbindungen mit dem umgebenden Gewebe, berichtet New Scientist.
Die Dermatologen verwendeten für Testzwecke Teile von Schweinehaut, die die Epidermis (Außenschicht der Haut) und die darunter liegende Dermis (die derbe, kollagen-bindegewebige „Lederhaut“) enthielt. Anschließend legten sie beide Hautabschnitte mit einer dünnen Farbstoffschicht dazwischen übereinander. Um die zwei Schichten zu verbinden beleuchteten die Forscher die Haut 15 Minuten lang mit grünem Laser-Licht. Die Verbindung zwischen den Hautschichten war nach der Bestrahlung 15 Mal fester als zuvor, so die Wissenschaftler. Im Vergleich zu Standard-Klebern verdoppelte sich die Festigkeit. Für den Patienten wesentlich erwärmte der Laser die Haut nur geringfügig über die Körpertemperatur. Umgebendes Gewebe wurde nicht geschädigt. Noch ist die Technik allerdings zu langsam, um in der Praxis Einsatz zu finden. Mit einem stärkeren Laser sollte aber eine schnellere Bindung möglich sein.
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