Anti-Tumor-Immuntherapie für krebskranke Kinder
Ein neues Konzept für die Behandlung von krebskranken Kindern gibt nach Ansicht von Wiener Forschern neue Hoffnung. Eine dreijährige Pilotstudie der „Anti-Tumor-Immuntherapie“ zeitigte gute Erfolge.
Dies gaben Forscher des St. Anna Kinderspitals bei einer Pressekonferenz am Mittwoch in Wien bekannt.
Verlangsamung des Tumorwachstums
Bei der Studie wurden 20 Kinder mit soliden Tumoren etwa viereinhalb Monate mit dendritischen Zellen behandelt. Diese sind Teil des körpereigenen Frühwarnsystems und treffen die Entscheidung, ob gegen ein Antigen eine Immunreaktion ausgelöst wird oder nicht.
Obwohl die Patienten im Endstadion ihrer Krankheit waren, konnte in Einzelfällen eine Stabilisierung des Krankheitsverlaufes bzw. eine Verlangsamung des Tumorwachstums beobachtet werden. Heilungen waren auf Grund der schlechten Ausgangssituation nicht möglich.
Milde Nebenwirkungen
Außerdem gab es bei der Verabreichung der Injektionen nur sehr milde Nebenwirkungen, so dass die Lebensqualität der Studienteilnehmer nicht eingeschränkt wurde. Leichter Juckreiz bei der Injektionsnadel und leichtes Fieber wurden festgestellt.
Noch kein endgültiger Beweis
„Einen Beweis für einen Erfolg der Immuntherapie bei Kindern ist mit dieser Pilotstudie noch nicht erbracht“, sagte Thomas Felzmann, Gruppenleiter der Tumorimmunologie im Forschungsinstitut für krebskranke Kinder.
Dafür sei auch die Studiengruppe zu klein gewesen. Jetzt soll dieses neue Behandlungskonzept bei einer größeren Zahl von Patienten in einem weniger fortgeschrittenen Krankheitsstadium untersucht werden.
Ergänzung, kein Ersatz herkömmlicher Therapien
Das langfristige Ziel wäre, die Anti-Tumor-Immuntherapie zum Aufspüren und Zerstören von mikroskopisch kleinen Tumorresten nach einer konventionellen Krebsbehandlung – sozusagen als Nachbehandlung – einzusetzen.
„Das neue Konzept kann konventionelle Behandlungsmethoden nicht ersetzen, nur ergänzen“, sagte Felzmann.
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