EU-Forscher entwickeln Krebszellenkiller-Isotope

400 Mio. Euro sollen im 6. Rahmenprogramm der Krebsforschung zugute kommen

Das Europäische Institut für Transurane der EU-Kommission und das Deutsche Krebsforschungszentrum haben eine innovative Therapie im Kampf gegen Krebs entwickelt. Es handelt sich dabei um die so genannte Alpha-Immuntherapie, bei der Alpha-Teilchen, die von Radioisotopen abgegeben werden, Krebszellen abtöten. Die klinischen Versuche lieferten vielversprechende Ergebnisse, teilte die EU-Kommission heute, Mittwoch, mit. Die Alpha-Immuntherapie sollte in den kommenden Jahren zu einer wirksamen Behandlung weiterentwickelt werden und neue Heilungsmethoden für die Patienten erschließen.

Bei der Therapie wird ein krebszellenselektives Vehikel (z.B. ein monoklonaler Antikörper) mit einem starken Radioisotop verbunden. Während das Isotop zerfällt, emittiert es Teilchen, die entweder direkt oder indirekt alle angepeilten Krebszellen abtöten können. Die Zellenkiller dürften gegen zahlreiche Krebsarten wie Leukämien, Lymphome bzw. mikroskopische, intraperitorale Krebsformen wie Eierstock- und Magenkrebs erfolgreich eingesetzt werden können. „Laut Wissenschaftlern ist aber noch mehr Forschung bzw. eine fachübergreifende Zusammenarbeit zwischen den besten Teams Europas notwendig“, so EU-Forschungskommissar Phillipe Busquin. Busquin betont, dass Krebs im sechsten EU-Forschungsprogramm (2003 bis 2006) absolute Priorität habe. Mindestens 400 Mio. Euro der insgesamt etwas über eine Mrd. für die Bekämpfung schwerer Krankheiten vorgesehenen Forschungsgelder sollen für Krebs eingesetzt werden.

Ziel ist die Entwicklung besserer Strategien im Kampf gegen den Krebs von der Verhütung über die Diagnose bis zur Behandlung. Der Schwerpunkt liegt darin, die neuen Erkenntnisse auf dem Gebiet der Genomik und anderen Gebieten der Grundlagenforschung zur Anwendung zu bringen und so zu einer Verbesserung der klinischen Praxis bzw. der öffentlichen Gesundheit beizutragen. Bestehende Kenntnisse in der Genomik dürften aber bereits zum Verständnis der wichtigsten Prozesse bei der Anwendung von Alpha-Emittern und anderen Radioisotopen beitragen. Darüber hinaus erhofft man sich Erkenntnisse, wie geringe Strahlenexposition auf die menschlichen Gene einwirkt.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Medizin Gesundheit

Dieser Fachbereich fasst die Vielzahl der medizinischen Fachrichtungen aus dem Bereich der Humanmedizin zusammen.

Unter anderem finden Sie hier Berichte aus den Teilbereichen: Anästhesiologie, Anatomie, Chirurgie, Humangenetik, Hygiene und Umweltmedizin, Innere Medizin, Neurologie, Pharmakologie, Physiologie, Urologie oder Zahnmedizin.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer