Spezielle Beschichtungen auf der ISS im Test
Montanuniversität Leoben bringt Innovation ins All:
Ein bedeutender Schritt für die Weltraumforschung und die Montanuniversität Leoben: Nach langen Vorbereitungsarbeiten sind hochentwickelte Dünnfilmbeschichtungen aus Leoben nun auf der Internationalen Raumstation (ISS) eingetroffen. Die innovativen Beschichtungen, die für künftige Weltraumanwendungen entwickelt wurden, sind Teil eines internationalen Forschungsprojekts im Rahmen des European Materials Aging (EMA)-Programms, gefördert durch die Europäische Weltraumorganisation (ESA).
Die von Dr. Megan Cordill (Erich Schmid Institut für Materialwissenschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaften) und Univ.-Prof. Dr. Christian Mitterer (Department Werkstoffwissenschaft, Montanuniversität Leoben) entwickelten Proben wurden kürzlich als Teil der 31. SpaceX-Resupply-Mission zur ISS gebracht. In den kommenden Tagen werden die Proben auf der EMA-Plattform des Bartolomeo-Moduls, das sich außerhalb der ISS befindet, installiert. Hier werden sie über mindestens sechs Monate hinweg den extremen Bedingungen des Weltraums standhalten müssen.
Proben im Milimeterbereich
Die winzigen, aber leistungsfähigen 20 Milimeter großen beschichteten Proben werden auf ihre Tauglichkeit als flexible optische Solarreflektoren und Mehrschichtisolator-Folien getestet. Diese auf flexible Polymerfolien aufgebrachten Beschichtungen kombinieren transparente Schutzschichten mit hochreflektierenden Metallfilmen. Damit könnten eines Tages empfindliche Nutzlasten von Satelliten geschützt und dank des geringen Gewichts wertvolle Ressourcen eingespart werden. Die Proben wurden bereits unter irdischen Bedingungen umfassend getestet, und nun erwartet das Team der Montanuniversität und des Erich Schmid Instituts mit Spannung, wie sich die Materialien in der rauen Weltraumumgebung bewähren – einer Umgebung, die durch Strahlung, Vakuum, extreme Temperaturen und sogar Weltraummüll gekennzeichnet ist.
Wichtige Materialforschung
„Wir setzen Dünnschichtmaterialien gezielt Atom für Atom zusammen und entwerfen damit Materialdesigns auf der atomaren Skala. Mit den erzielbaren Eigenschaften halten unsere Materialien den extremen Weltraumbedingungen besser Stand und ermöglichen neue Anwendungen“, erklärt Mitterer.
Mit dieser Forschung leistet das Team aus Leoben einen wertvollen Beitrag zur Entwicklung zukunftsweisender Materialien, die für den Einsatz im All optimiert sind und in künftigen Weltraummissionen einen entscheidenden Unterschied machen könnten.
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Weitere Infos
Univ.-Prof. Dr. Christian Mitterer
Lehrstuhl für Funktionale Werkstoffe und Werkstoffsysteme
E-Mail: christian.mitterer@unileoben.ac.at
Tel.: +43 3842 402 4220
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