Biokunststoffe für Hochtemperaturanwendungen in der Automobilindustrie

Quelle: ContiTech MGW GmbH

Machbarkeitsstudie zur Steigerung der Materialperformance von thermoplastischen Biokunststoffen und Bioverbundwerkstoffen am beispielhaften Einsatz eines Turbolader-Lüftungsrohrs.

Inwiefern eignen sich Biokunststoffe für Teile im Automobilbereich, die hohen Temperaturen und Belastungen ausgesetzt sind? Am IfBB an der Hochschule Hannover wird genau das im Rahmen einer Studie erforscht, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.

Versuche in der Machbarkeitsstudie „HoT-BRo“ haben deutlich gezeigt, dass biobasierte Verbundwerkstoffe mit entsprechender Verarbeitung und Veredelung auch für Hochtemperaturanwendungen geeignet sind.

Unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Andrea Siebert-Raths sollen nun im Forschungsvorhaben „Biokunststoffe für Hochtemperaturanwendungen (HoT-BRo 2)“ gezielt Materialien für unterschiedliche Anwendungen – vorwiegend im Automobilbereich – entwickelt und modifiziert werden. Mit (teil-)biobasierten und rezyklierten Polyamiden kommen thermoplastische Kunststoffe zum Einsatz, die ein weltweit ansteigendes Marktvolumen aufweisen. Eingesetzt werden sollen sie zunächst für ein Turbolader-Ladeluftrohr, ein Nutzfahrzeug-Flüssigfiltermodul, ein Thermomanagement-Modul und eine Kabelverschraubung als Referenzbauteile der Industriepartner.

Ziel ist es, die neu entwickelten Rezepturen über Branchengrenzen hinweg nutzbar zu machen und einzusetzen, um neue Märkte zu erschließen und auch im Bereich der Hochleistungskunststoffe mit sehr hohen Anforderungen fossilbasierte Kunststoffe durch biobasierte Alternativen zu ersetzen.

Am Forschungsprojekt sind mit ContiTech MGW GmbH, Mann+Hummel GmbH, RF Plast GmbH, PFLITSCH GmbH & Co. KG, ARKEMA France, Radici Chimica SpA, BGS Beta-Gamma-Service GmbH & Co. KG, Schwarzwälder Textil-Werke Heinrich Kautzmann GmbH, OKA-TEC GmbH und HBL-Plast GmbH eine Vielzahl von Industriepartnern beteiligt. Gefördert wird die Studie vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über seinen Projektträger, die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V., mit einer Laufzeit bis Ende März 2024.

Für weitere Fragen steht Ihnen Dr. Lisa Mundzeck am IfBB – Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe an der Hochschule Hannover unter Telefon 0511 9296-2269 oder per E-Mail an lisa.mundzeck@hs-hannover.de gerne zur Verfügung.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:

Kontakt: Jan Kuckuck, M.Sc., 0511 9296-2815, jan.kuckuck@hs-hannover.de

Weitere Informationen:

https://www.ifbb-hannover.de/de/forschungsprojekt/biokunststoffe-fuer-hochtemper…

Media Contact

Dr. Lisa Mundzeck IfBB - Institut für Biokunststoffe und Bioverbundwerkstoffe

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Materialwissenschaften

Die Materialwissenschaft bezeichnet eine Wissenschaft, die sich mit der Erforschung – d. h. der Entwicklung, der Herstellung und Verarbeitung – von Materialien und Werkstoffen beschäftigt. Biologische oder medizinische Facetten gewinnen in der modernen Ausrichtung zunehmend an Gewicht.

Der innovations report bietet Ihnen hierzu interessante Artikel über die Materialentwicklung und deren Anwendungen, sowie über die Struktur und Eigenschaften neuer Werkstoffe.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern-befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer