Stärkster Luftverdichter für Kunststoffe in China

Die Anlage soll 2013 in Betrieb gehen und Propylen als Ausgangsstoff für den Kunststoff Polypropylen produzieren. Erstmals wird hier ein Verdichterstrang in Form eines Axialverdichters mit Gasturbinenantrieb eingesetzt. Die Anlage mit einer Kapazität von 600.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr ist das erste Propan-Dehydrierungs-Projekt (PDH) Chinas und wird von der chinesischen Tianjin Chemical Industry Group Co. betrieben, einem auf Kunststoffverarbeitung spezialisierten Chemieunternehmen.

China hat – wie ganz Asien – einen steigenden Bedarf an Kunststoffen und damit an Propylen. Mit dem Bau von PDH-Anlagen deckt es den Bedarf und entwickelt zugleich eine Industrie zur Weiterverarbeitung von Erdgas. Bisher wird Propylen hauptsächlich zusammen mit Ethylen beim Cracken von Erdöl in Raffinerien gewonnen. Da der Bedarf an Propylen aber stärker steigt als der Bedarf an Ethylen, wird die gezielte Herstellung von Propylen immer wichtiger. Der Prozess mit der höchsten Selektivität von über 85 Prozent für Propylen basiert auf der Catofin-Technologie des US-Unternehmens CB&I Lummus. Hier wird Propylen durch Dehydrierung, also die Reduktion des Wasserstoffanteils von Propan, in einem Katalysatorprozess hergestellt. Das Propangas wiederum stammt üblicherweise aus Erdgas.

Beim Catofin-Prozess muss im Wechsel mit der Dehydrierungsreaktion der Katalysator immer wieder mit komprimierter, erwärmter Luft aufgeheizt und regeneriert werden. Diese Luft stellen in der neuen Anlage zwei Siemens-Verdichterstränge zur Verfügung. Solche Axialverdichter wurden bisher in Hochöfen oder Raffinerieprozessen verwendet. In dem Projekt im chinesischen Bohai werden sie nun zum ersten Mal in einer Propan-Dehydrierungs-Anlage eingesetzt.

Neu ist außerdem die Kombination eines Axialverdichters mit einer Gasturbine. Gasturbinen bieten sich bei der chinesischen Anlage als Antrieb an, da sie mit Propangas aus der Anlage ebenso wie mit Erdgas aus einer Pipeline betrieben werden können. Sowohl Gasturbinen als auch Axialverdichter haben einen hohen Wirkungsgrad. Daher ist die Kombination der beiden Systeme sehr effizient. (IN 2011.12.5)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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