Schneller gravieren dank neuer Steuerung

Während sich in der Graviermaschinenbranche die Bemühungen in Forschung und Entwicklung in den letzten Jahren auf die Gravierqualität konzentriert haben, hat sich das Unternehmen Gravotech eine höhere Graviergeschwindigkeit als Ziel gesetzt. Obwohl die Qualität beibehalten wurde, konnte mit dem elektronischen Überwachungs- und Steuerungssystem IQ+ die Geschwindigkeit von Gravierprozessen um maximal 50% gesteigert werden. Neue Funktionen sollen zudem die Handhabung vereinfachen.

Verbesserte Bewegungen für schnelleres Gravieren

Mit der neuen Steuerung wurden drei Bewegungen verbessert: die Vertikalgeschwindigkeit des Gravierstiftes, die Bewegungsgeschwindigkeit zwischen zwei Gravierprozessen und die Schreibgeschwindigkeit.

Ein wesentlicher Teil der Zykluszeit eines Graviervorgangs besteht aus den vertikalen Bewegungen des Stiftes. So wurde die Steuerung darauf optimiert, die Geschwindigkeit der Spindel auf der Z-Achse zu steigern. Bei dem Komplettsystem M20, das sich besonders für Typenschilder sowie die industrielle Kleinbeschilderung im Gravierbereich von 100 mm × 100 mm eignet, konnte die Geschwindigkeit von 25 auf 40 mm/s erhöht werden, erläutert der Hersteller.

Für die Graviermaschine M40, die besonders für technische Schilder bis zu einer Größe von 305 mm × 210 mm eingesetzt wird, konnte die Geschwindigkeit von 25 auf 40mm/s gesteigert werden. Die Graviergeschwindigkeit des Modells IS400 wurde von 35 auf 120 mm/s erhöht. Diese Maschine eignet sich damit auch für leichte Fräsarbeiten.

Die Zeitspanne zwischen zwei Gravierprozessen mit der Spindel in angehobener Position wirkt sich auf die allgemeine Auftragsbearbeitungszeit aus. So wurde im nächsten Schritt das Augenmerk der Entwicklung auf die Bewegung ohne Belastung gelegt. Für das Modell M20 konnte laut Gravotech die Geschwindigkeit auf 50 mm/s verdoppelt und für die Graviermaschine IS400 von 60 auf 150 mm/s gesteigert werden.

Feststehender Diamant verdrängt das Material

Darüber hinaus wurde die Schreibgeschwindigkeit mit einem nicht-rotierenden Diamanten auf einer anodisierten Aluminiumplatte erhöht. In diesem Bearbeitungsprozess wird das Material durch den kontinuierlichen Druck des Diamanten nicht abgetragen, sondern verdrängt. Somit unterliegt diese Markierung nicht den Einschränkungen der spanabhebenden Bearbeitung und der Markierauftrag kann schneller beendet werden.

Zu den neuen Funktionen der Steuerung zählt der automatische Offset im Braillesystem, der Blindenschrift. Die relative Position zwischen der Bohrspindel und dem Einführungssystem für die Kügelchen zur Erzeugung des Braille-Textes wird automatisch berücksichtigt.

Positionierhilfe erleichtert visuelles Anordnen der Gravur auf dem Objekt

Mit dem Laserpointer der Positionierhilfe „Point n‘ Shoot“ kann der Anwender die Gravur visuell auf dem Objekt anordnen und den Auftrag vor der Durchführung simulieren. Die Fernbedienungsfunktion verwaltet die Parameter, sobald der Auftrag an die Maschine übergeben wird.

Die Arbeitsspeicherkapazität der Maschinenelektronik wurde mit neuen CPU-Boards um den Faktor 4 gesteigert. So sollen nun auch große Aufträge wie Data-Matrix-Markierungen in einem einzigen Auftrag ohne Informationsverlust übertragen werden können.

Die Steuerung erweitert auch das Leistungsspektrum der Maschinen. Große Elemente können in mehreren Arbeitsschritten markiert werden. Der Bediener wird informiert, wenn die Werkstückaufnahme versetzt werden muss.

Seit März 2009 werden die M- und IS-Serien mit der verbesserten Steuerung geliefert. Vorgängermodelle können laut Herstellerangaben nachgerüstet werden.

Media Contact

Monika Zwettler MM MaschinenMarkt

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