Autonomer Helfer auf vier „Pfoten“

Spot oder HaRWi wird im HRW Institut Maschinenbau eingesetzt. Angeschafft hat ihn Prof. Dr. Joachim Friedhoff.
Bild: Stefanie Kroschinsky / HRW
Roboterhund Spot zeigt Digitalisierung im Maschinenbau.
„Mit dem Roboterhund möchten wir Studierenden deutlich machen, wie die Grenzen zwischen Maschinenbau und IT verschmelzen. Und auch, wie kreativ Maschinenbau ist“, erläutert Prof. Dr. Joachim Friedhoff. Robotersysteme wie Spot werden in Zukunft immer öfter Aufgaben in der Industrie übernehmen. Durch die Anschaffung von Spot ist es möglich, die Studierenden mit innovativen Methoden vertraut zu machen und auf die zukünftigen Herausforderungen des Berufsalltages vorzubereiten. Derzeit wird Spot in den Studiengängen Maschinenbau und Bauingenieurwesen eingesetzt.
Dürfen wir vorstellen? Das ist HaRWi. Er gehört zur Rasse der Roboterhunde Spot. Entwickelt von Boston Dynamics hat HaRWi vor einigen Wochen im HRW Institut Maschinenbau ein neues Zuhause gefunden. Zu seiner neuen Familie gehören neben Institutsleiter Prof. Dr. Joachim Friedhoff, die Institutsbeschäftigten und Studierende der HRW.
Die Roboterhunde Spot der Firma Boston Dynamics sind längst berühmt. Das Netz ist voll von Videos, in denen sie Dinge tun, die wir oft aus Filmen kennen. Das Unternehmen selbst ist über den Entwicklungs- und Forschungsstatus schon hinaus – das HRW Institut Maschinenbau startet jetzt durch.
„Mit dem Roboterhund möchten wir Studierenden deutlich machen, wie die Grenzen zwischen Maschinenbau und IT verschmelzen. Und auch, wie kreativ Maschinenbau ist“, erläutert Prof. Dr. Joachim Friedhoff. Robotersysteme wie Spot werden in Zukunft immer öfter Aufgaben in der Industrie übernehmen. Durch die Anschaffung von Spot ist es möglich, die Studierenden mit innovativen Methoden vertraut zu machen und auf die zukünftigen Herausforderungen des Berufsalltages vorzubereiten.
Durch die Fortbewegung auf Beinen kann HaRWi Treppensteigen und Hindernisse überwinden. Er verfügt über ausgeprägte autonome und navigatorische Fähigkeiten und trägt dabei bis zu 14 Kilogramm schwere Lasten. Das können z. B. Laserscanner, Kameras oder Sensoren sein. Der Roboterhund kann aus der Ferne gesteuert und trainiert werden. Er ist in der Lage, entlang programmierter Routen autonom und sicher seinen Weg zu finden. Er reagiert selbsttätig auf Veränderungen in seiner Umgebung. Entlang seiner Inspektionsroute nimmt Spot Messungen vor, liest Anzeigen ab oder sucht nach gefährlichen Gasen.
Beim Roboterhund Spot handelt es sich um ein offenes System, d.h. Studierende der HRW können über eine Programmierschnittstelle auf Informationen des Roboterhundes zugreifen und diesen auch automatisiert steuern. Damit können eigene, maschinenbauspezifische Anwendungen entwickelt werden.
Derzeit wird Spot in den Studiengängen Maschinenbau und Bauingenieurwesen eingesetzt. Der Laufroboter kann Bauwerke wie Brücken oder Hochhäuser überwachen. Bei Auffälligkeiten, wie zum Beispiel feuchten oder rissigen Betonwänden, schlägt er Alarm. Er kann auch in Chemieanlagen oder großen Maschinenbauanlagen eingesetzt werden – vor allem an Orten, die für Menschen schwierig zu erreichen sind, kann er Inspektionen durchführen. Die von ihm gesammelten Daten werden dann mit den Originaldaten verglichen.
Spot bzw. HaRWi steht allen Hochschulmitgliedern für Forschungs- oder Lehrprojekte oder Abschlussarbeiten zur Verfügung. Auch für Projekte mit Kooperationspartnern kann der Roboter eingesetzt werden.
Seinen Namen HaRWi verdankt der Roboterhund einem Gewinnspiel des HRW Instituts Maschinenbau: dieser Vorschlag wurde mehrfach gemacht und das Los bestimmte den Gewinner.
Wer HaRWi live erleben möchte, kommt am Samstag, 21. Mai 2022, zum Tag der offenen Hochschule.
Steckbrief
Der Roboterhund ist in etwa so groß wie ein Schweizer Sennenhund. Er hat zwei Vorder- und zwei Hinterbeine. Dort, wo sonst Augen sitzen, sind Sensoren eingebaut sind. Sie erfassen mit Laserscannern die Umgebung.
Maße: 1000x500x190mm
Gewicht: 35kg
Geschwindigkeit: 1,6m/s
Steigfähigkeit: 30°
Nutzlast: 14 kg
Wahrnehmung: 360° Stereokameras, Laserscanner (optional)
Programmierung: Teach-in, Python API
Betriebsdauer: ca. 90min
Schutzart: IP54
Temperaturbereich: -20 – 45°C
Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Joachim Friedhoff
Media Contact
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