Videoübertragung im Internet – aus dem Alltag der Deutschen nicht mehr wegzudenken

Auch die Deutschen räumen der Videoübertragung im Internet einen zentralen Stellenwert ein. Das ergab eine repräsentative Studie , die vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Auftrag gegeben wurde. Anlass der Studie ist die Nominierung des Forscherteams um Prof. Thomas Wiegand vom HHI für den Deutschen Zukunftspreis des Bundespräsidenten für ihre Arbeit an dem Videokompressions-Standard H.264/MPEG-4 AVC, der heute in mehr als einer Milliarde Endgeräten genutzt wird.

Schlüsseltechnologie macht grenzenlose Videoübertragung möglich

Für über die Hälfte der Befragten ist es mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit geworden, regelmäßig Videos im Internet zu sehen: 52 Prozent schauen mindestens einmal in der Woche ein Video im Internet, davon 39 Prozent ein bis drei Mal die Woche, 13 Prozent der Befragten sogar täglich. Bei den „Digital Natives“, denjenigen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, vergeht bei ganzen 29 Prozent kein Tag ohne Video-Streaming.

Quer durch alle Einkommens- und Bildungsschichten sehen die Deutschen am liebsten unterhaltsame Kurzvideos z. B. über YouTube und Facebook. Auf Platz zwei folgen informative Sendungen und Nachrichten, z. B. über Mediatheken. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen die älteren Jahrgänge Nachrichten ausschließlich im Fernsehen verfolgten: Bei den über 60-Jährigen informieren sich ganze 48 Prozent über Internet-Videos.

Über 80 Prozent der Befragten räumen Video-Streaming eine gesellschaftliche Relevanz ein

Der schnellen Übertragung von Videos wird darüber hinaus eine große Bedeutung zugesprochen. Wie die Studie zeigt, halten 81 Prozent der Befragten Video-Streaming jenseits der eigenen Nutzung für gesamtgesellschaftlich relevant. Über die Hälfte der Deutschen (52 Prozent) sieht die größte Bedeutung in besserer Vernetzung durch Videotelefonie und Video-Chat – sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereich. An zweiter Stelle steht die politische Relevanz von Internet-Videos. Ereignisse mit politischer Tragweite gehen blitzschnell um die Welt und geben somit der technischen Entwicklung des Video-Streamings eine politisch-gesellschaftliche Dimension. Bereits jeder zehnte Befragte hat die hohe gesellschaftliche Relevanz im Dienstleistungssektor vor Augen: Moderne Anwendungen z. B. in der Telemedizin oder beim Telelearning, die weltweit genutzt werden können und schon heute für revolutionäre Vorstöße im Bereich der Medizin und der Bildung sorgen.

Videokompressions-Standard H. 264/MPEG4-AVC: Geniale Schlüsseltechnologie für Milliarden Nutzer

Ohne die revolutionäre Schlüsseltechnologie H.264/MPEG4-AVC wären die schnelle Übertragung von Videos im Internet und damit die weltweite Zunahme von Video-Streamings nicht möglich. Der innovative Videokompressions-Standard H.264/MPEG4-AVC ist ein standardisiertes Verfahren zur Reduktion der Datenmenge bei der Übertragung von Video (Videoströmen) im Internet. Daten aus unterschiedlichen Quellen – Kameras, Computer, Blu-Rays – werden bei der Übertragung im Internet reduziert und bei der Wiedergabe auf den unterschiedlichsten Endgeräten ohne Qualitätsverlust vollständig wider gegeben. Das Kompressionsverfahren ermöglicht neben der Übertragung via Internet auch zahlreiche weitere Anwendungen: hochauflösendes Fernsehen, TV in 3D, Filme auf Abruf, Videos im Web, Blu-Ray, Videokonferenzen oder videobasierte Sicherheits- und Medizintechnik.
Der Deutsche Zukunftspreis wird am 28. November vom Bundespräsidenten in Berlin vergeben. Weitere Informationen unter: www.deutscher-zukunftspreis.de

*1000 private Online User (Männer und Frauen) im Alter ab 14 Jahren in der Bundesrepublik Deutschland. Die Grundgesamtheit beträgt ca. 47.413.000 Personen (Deutsche und EU-Ausländer).

Ansprechpartner für die Presse
Dr. Gudrun Quandel
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
Tel +49 30 31002 400
Mobil +49 171 1995334
www.hhi.fraunhofer.de/zukunftspreis
Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut

Innovationen für die digitale Zukunft – sowohl auf dem Gebiet der modernen Kommunikationssysteme als auch auf den Gebieten der digitalen Medien und der Dienstenutzung – stehen im Mittelpunkt der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts. Wir entwickeln Standards für Informationstechnologien und schaffen neue Anwendungen als Partner der Industrie.

Die Kernkompetenzen des Instituts liegen in den Bereichen optischer Kommunikationsnetze, mobiler Breitbandsysteme, photonischer Komponenten, elektronischer Bildverarbeitung und interaktiver Medien sowie optischer Sensoren und Sensorsysteme. Ein Fokus der Arbeit liegt im photonischen Netz vom hochkapazitiven flexiblen Weitverkehrsnetz bis hin zum breitbandigen Inhousnetz.

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