Virtuelle Bilderwelten in der Fahrzeugvisualisierung

Wie haben die das Auto in den Tanzsaal gebracht? Diese Frage werden sich wohl einige Ausstellungsbesucher stellen, die diese Woche in London auch Bilder von Studierenden der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg bewundern können. Des Rätsels Lösung heißt „Rendering“ – ein digitales Bildverfahren, das diese virtuellen Bilder möglich macht. Entstanden sind die Werke bei einer Projektwoche der Nürnberger Fachhochschule und des College of Arts and Design in Blackpool. Gemeinsam arbeiteten hier 40 Studierende beider Hochschulen mit Unterstützung der BMW AG und der englischen Firma Saddington & Baynes an dem Thema „Fahrzeugvisualisierung“.

„Mit Hilfe des Rendering können wir digitale Bilder auf der Basis von CAD-Daten erzeugen“, erläutert Prof. Jostmeier das Verfahren. Der Professor für Fotografie und Mediendesign an der Georg-Simon-Ohm Fachhochschule Nürnberg ist einer der wenigen, der diese neue Technik lehrt und mit seinen Studenten in Praxisprojekten erprobt. „Der große Vorteil dieser Technik liegt auf der Hand: Firmen können im Designprozess und Marketing viel früher Entscheidungen treffen, da sie mit diesen Medien eine absolut detailgetreue Vorstellung von einem Produkt bekommen, das bislang vielleicht nur aus CAD-Daten besteht.“

Die Automobilindustrie hat diesen Trend bereits seit einiger Zeit erkannt und befürwortet die Initiative der Fachhochschule Nürnberg, diese Technik nun auch verstärkt in der Lehre zu berücksichtigen.

Trotz allen Vorteilen steckt natürlich noch immer viel Arbeit in diesen Bildern. Denn die 3D-Modelle – in diesem Fall der neue BMW X5 – müssen exakt in den Hintergrund eingepasst werden. Hierzu muss während des Fotoshootings die reale Umgebung akribisch vermessen und erfasst werden: Die Lichtsituation muss ebenso stimmen wie der Kontrast, die Helligkeit und die Farbtemperatur vor Ort. Hierzu kam während der Projektwoche in Blackpool eine spezielle sphärische Kamera der Firma Spheron zum Einsatz, die die genaue fotografische Lichtbeschreibung vor Ort zum Zeitpunkt der Aufnahme erfasst . Diese Lichteigenschaften werden konserviert und dienen später dazu, im 3D-Programm die virtuellen Modelle zu beleuchten. So ist es also möglich, den neue BMW im Licht des Blackpooler Tanzsaals erscheinen zu lassen. Natürlich ist das Modell auch noch in anderer Umgebung zu sehen: vor dem Meer am Atlantikstrand ebenso wie auf dem Gelände einer alten Chemiefabrik.

Die Ausstellung in London startet am 14. Juni in der Galerie Village Underground . Danach sind die Bilder hoffentlich auch bald in Nürnberg zu sehen.

Hinweis für Redaktionen:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Jostmeier, E-Mail: Michael.Jostmeier@fh-nuernberg.de +++ Gerne hilft auch die Presse und Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101,E-Mail: presse@fh-nuernberg.de

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Elke Zapf idw

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