Multimedia Transfer: Ausgezeichneter Nachwuchs

Preisgelder in Höhe von 45.000 Euro vergeben

Der baden-württembergische Wissenschaftsminister Peter Frankenberg hat auf der Bildungsmesse Learntec in Karlsruhe die Preisträger des bundesweit größten Multimedia-Nachwuchswettbewerbs Multimedia Transfer 2002 ausgezeichnet. Preise im Wert von insgesamt 45.000 Euro wurden an zehn Programme verliehen. Die Bandbreite der prämierten Projekte reichte von innovativen Web-Soaps bis zu CD-ROMS aus den Bereichen Kunst, E-Business, Kultur, Technik und Unterhaltung.

Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an Florian Thalhofer, Absolvent der Hochschule für Künste Berlin. Mit seinem interaktiven Dokumentarfilm „Korsakow Syndrom“ gelang dem Autor eine bemerkenswerte Verlagerung der Schnittregie eines Dokumentarfilms vom Regisseur auf den Zuschauer. Das somit nicht unproblematische Thema Alkohol, das der Film zum Gegenstand hat, lässt beim Betrachter auf eine originelle Art neue Sichtweisen entstehen. Ein spannend und polarisierendes Erlebnis wertete die Jury, ein Aufbrechen des klassischen Dokumentarfilms, das auch als Schema auf andere Themen in Zukunft Anwendung finden könnte.

Daneben gab es drei weitere Preise im Wert von je 2.500 Euro. Einen bekam Markus Oster, Absolvent der Ruhruniversität Bochum. Das kartografische Informationssystem der Luftbildarchäologie führt den Betrachter nach China. Beeindruckend, aufwändig und ungewöhnlich befand die Jury die kartografischen Funktionalitäten, insbesondere die Zoom-, Split und Editionsfunktionalität für eine Directoranwendung. Arilla Gonzalo von der Hochschule für Gestaltung Offenbach, Tanja Böttcher und Fredy Weber erhielten den Preis für die Web Soap „PommesTV“. Die Rahmenhandlung dreht sich um drei Studenten, die ein Start-Up-Unternehmen gründen und durch den Verkauf von Pommes übers Internet reich werden wollen. Die Jury lobte die junge und originelle Anwendung dieser haarsträubenden Geschichte. Sie befand die Kombination aus Realfilm und Animation als beeindruckend und zeichnete die Anwendung als witzige, mutige, zeitaufwändige und intelligente Art von Web-TV aus. Schließlich entstand mit „Genius Bodybuilder“ der beiden Autoren Martin Schneider und Fabian Härle von der Technischen Universität Ilmenau ein Programm für das genetische Modellieren von beliebigen dreidimensionalen Formen. Die Jury lobte die praktische Umsetzung der genetisch algorithmischen Theorie und die professionelle Nutzung.

Der Sonderpreis der MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg und der Fachmesse MILIA in Cannes ging an die drei besten baden- württembergischen Wettbewerbsbeiträge. Die Preisträger präsentieren sich in diesem Jahr, zeitgleich zur Learntec, auf der Milia und wurden über eine Telefonschaltung in die Karlsruher Preisverleihung eingebunden. Gewinner in der Kategorie Creative Design ist Christopher Karl von der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim mit dem Beitrag „be at time“. Andrzej Slawinski von SAE Zürich und Middlesex University London entwickelte ein Messgerät, mit dem man feine Veränderungen des Hautwiderstands messen kann und am PC ein Biofeedback erhält. Mit dem Programm „Mental Games“ sollen neue Strategien des Stressmanagements erlernt werden. Von der Fachhochschule Stuttgart, Hochschule der Medien kommt Jürgen Ade. Seine preisgekrönte Arbeit „Senses“ soll Menschen für die alltäglich Sinneswahrnehmungen sensibilisieren.

Den Sonderpreis Women’s Special, der von IBM Deutschland ausgeschrieben wurde, erhielt Silke Nieborg von der Fachhochschule Nürnberg für das Projekt „Pearl_Index|01“. Die Jury lobte das kompakte, interaktive Informationsprogramm zum Thema „Verhütungsmethoden“ im Format einer Visitenkarten-CD-ROM. Das Konzept des Programms sei bis ins Detail durchdacht, sauber durchgearbeitet und die Benutzerführung gelungen.

Der Preis des SWR-Praktikums ging an Katrin Schöller von der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd. Mit dem Einkaufsprogramm für Bekleidung „tryon“ einem Prototyp auf CD-Rom, das in einer dreimonatigen Projektarbeit entstand, gelang der Autorin die Gefühle „stöbern“ und „entdecken“ beim Internetshopper auszulösen. Die Jury lobte die Verbindung von spielerischem Effekt mit dem praktischen Nutzen. Der Vorgang des Aussuchens wurde ideal ins elektronische Medium umgesetzt.

Ein Sonderpreis im Wert von 500 Euro, gestiftet von der Preisträgerin Anja Pfeiffer, ging an Julia Mai und Karsten Grünberg von der Freien Universität Berlin. Die Jury lobte beim „Mosaikbilderplanet“ vor allem das spielerische und phantasievolle Eintauchen in die Computerwelt der Lernsoftware für Kinder ab sechs Jahren.

Der Wettbewerb Multimedia Transfer, der bereits zum siebten Mal ausgeschrieben wurde, trifft bei Studenten und Nachwuchswissenschaftlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz auf hohe Resonanz. Die mit über 50 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft hochkarätig besetzte Jury bewertete 187 eingereichte Arbeiten. Die 26 besten Teilnehmer präsentieren ihre Arbeiten noch heute auf der Learntec in Karlsruhe.

Ziel des Wettbewerbs ist es, qualifizierten akademischen Nachwuchs mit Unternehmen zusammenzuführen, damit das Know-How aus den Hochschulen in die Praxis umgesetzt werden kann. Namhafte Firmen unterstützen den Wettbewerb, darunter Orbis Communication, Commerzbank, EnBW, IBM und Credit Suisse.

Veranstalter des Multimedia Transfer ist die Universität Karlsruhe (TH), Rechenzentrum, Akademische Software Kooperation ASK. Der Wettbewerb wird im Rahmen der Landesinitiative Baden-Württemberg medi@ von der MFG Medienentwicklung Baden-Württemberg gefördert.

Nähere Informationen:

ASK Akademische Software Kooperation
Universität Karlsruhe
Vera Keplinger, Anne Habbel
Tel. 0721 / 608-4873 oder -6113
Fax 0721 / 69 56 39
E-Mail: transfer@ask.uni-karlsruhe.de

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