Dazulernen und umlernen beim Lernforum Verlagswesen LEVER
Nach einer vom Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA erstellten Studie sind Qualifikation und Entwicklung der Mitarbeiter die wichtigsten Maßnahmen in der Verlagsbranche, um der wirtschaftlichen Misere zu entkommen.
In Zeiten sterbender und Stellen abbauender Verlage heißen die Zauberwörter: »dazulernen« und »umlernen«. Doch was sind die konkreten Inhalte? Knapp 80 Prozent stürzen sich darauf, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln. Rund 60 Prozent versuchen, ihre Arbeit effizienter zu gestalten, gefolgt vom Bemühen, neue und bessere Autoren zu gewinnen. Erst an vierter Stelle antworten etwas mehr als die Hälfte der 227 Befragten: Ja, wir kümmern uns darum, dass sich können.
Um die etwas stiefmütterlich behandelte Weiterbildung von Mitarbeitern kümmert sich das Projekt »Lernforum Verlagswesen« – LEVER, das vom 4. bis 7. Februar auf der Messe Learntec in Karlsruhe vorgestellt wird (Gartenhalle, Stand 352 und Stadthalle, Stand 137). Vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit gefördert, bündeln darin vier Unternehmen aus der Verlags- und Weiterbildungsbranche ihr Praxiswissen. »Im Mittelpunkt steht der Mensch«, betont Michael Opitz, Projektleiter am IPA. »In Mitarbeiter zu investieren und mit ihnen marktorientierte Weiterbildung durchzuführen, zahlt sich langfristig aus!«
Ein konkretes Beispiel: Viele Verlage wissen nicht recht, ob neue Medien für sie ein wichtiges Marktsegment sein könnten. In welchem Umfang und auf welche Weise nutzen die Kunden Internet, Palmtop, elektronische Bücher (eBooks), Printing on Demand, CD-ROMs oder DVDs? Welche Zielgruppen setzen sie ein – und wie? Antworten darauf liefern webgestützte Lernmodule von LEVER oder Projektmitarbeiter vermitteln sie in Vorträgen und Seminaren. Sollte ein Verlag eine Marktlücke erkennen und planen, einen der neuen Wege zu beschreiten, können die Projektpartner von LEVER ihn weiter begleiten. Sie führen Umfragen bei den Kunden durch und analysieren, wie das neue Produkt genutzt wird. Am Ende steht ein marktfähiges Qualifizierungskonzept, das neben personellen Aspekten die wirtschaftlichen Details darstellt. Sollte sich dieser Mix aus traditionellen wie neuen Lernformen und kompetenten Dienstleistungen weiterhin bewähren, denken Opitz und seine Kollegen daran, das Konzept auf andere Branchen zu übertragen: »Natürlich haben wir nicht vergessen, dass Automobil- und Maschinenbau sowie deren Zulieferer zu unseren angestammten und ebenfalls lernenden Kunden gehören.«
Dipl.-Tech.-Päd. Michael Opitz
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