Reuters startet Instant-Message-Service "Leapfrogs"

Angebot für Business und Investoren soll Bloomberg Stirn bieten

Die britische Nachrichtenagentur Reuters startet einen Instant-Messaging-Service für Businesskunden und Investoren. Mit dem neuen Angebot will die traditionsreiche Agentur gegenüber dem Konkurrenten Bloomberg, der einen ähnlichen Service schon seit langem bietet, wieder an Boden gewinnen, berichtet das Wall Street Journal (WSJ). Details über den „Leapfrogs“ genannten Service wurden heute, Montag, veröffentlicht. Analysten sehen im Launch das Schließen einer großen Lücke im Produktangebot von Reuters. In den vergangenen fünf Jahren hat Reuters Marktanteile an Bloomberg verloren.

„Der neue Reuters-Service ist nicht nur ein ’Wir auch’-Produkt“, sagte Reuters-CEO Tom Glocer, erster Amerikaner und Nicht-Journalist in dieser Funktion in der 153-jährigen Geschichte des Unternehmens. Eine Besonderheit sei die „Toast“-Funktion, die auf einen gesuchten Kontakt bei seinem Erscheinen im System sofort aufmerksam macht (wie aus dem Toaster springende Scheiben). Eine derartige Funktion kann der Bloomberg-Service nicht aufweisen.

Glocer hat seit seinem Antritt im Juli 2001 radikale Kostensenkungen und Personalkürzungen vorgenommen. Im ersten Halbjahr 2002 hat die Nachrichtenagentur ein Minus von 88 Mio. Pfund (139 Mio. Euro) eingefahren, erstmals seit dem Börsengang von 1984. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurde noch ein Gewinn von 357 Mio. Pfund (563 Mio. Euro) erwirtschaftet. Laut einer Schätzung von UBS Warburg hatte Reuters im Bereich der Echtzeit-Finanzinformationsdienste 2001 einen Marktanteil von 32 Prozent. Fünf Jahre zuvor waren es noch 36 Prozent. Im gleichen Zeitraum hat Bloomberg seinen Marktanteil von 18 Prozent im Jahr 1996 auf 40 Prozent in 2001 ausgebaut. Reuters selbst geht von anderen Zahlen aus, so das WSJ. Demnach liege die britische Agentur bei einem Marktanteil von 39 Prozent, Bloomberg mit 38 Prozent knapp dahinter. Wie auch immer, der neue Dienst soll die Position von Reuters gegenüber der Konkurrenz jedenfalls deutlich verbessern.

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Erwin Schotzger pressetext.austria

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