Deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft holt 2007 zu Spitzenreiter Großbritannien auf

Die deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft hat im Jahr 2007 ihre Position oberhalb des europäischen Durchschnitts gefestigt und liegt damit im direkten Vergleich der fünf bevölkerungsstärksten EU-Staaten (Großbritannien, Deutschland, Spanien, Frankreich und Italien) auf dem zweiten Platz. Auch der Abstand zu Spitzenreiter Großbritannien wurde verkürzt.

Das bedeutet im Einzelnen: Bei der ePerformance im Bereich „Gesamtmarkt“ kommt Deutschland auf 107 Prozent des europäischen Durchschnitts. Spitzenreiter Großbritannien erzielt im Vergleich 122 Prozent, Italien kommt mit 70 Prozent des europäischen Durchschnitts auf Platz Fünf.

Deutschlands ePerformance im Bereich „Infrastruktur“ ist mit 102 Prozent nunmehr knapp über dem europäischen Durchschnitt positioniert (Großbritannien 119 Prozent, Italien 87 Prozent). Im Bereich „Anwendungen“ schloss die ePerformance Deutschlands 2007 mit 128 Prozent des europäischen Durchschnitts beinahe zu Großbritannien (131 Prozent) auf und liegt damit deutlich vor seinen weiteren wichtigsten europäischen Wettbewerbern (Frankreich 104 Prozent, Italien 65 Prozent).

Das sind zentrale Ergebnisse des Top-Fünf-Länder-Vergleichs von TNS Infratest im Rahmen des Langzeitprojektes „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft“ im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi).

Die Berechnungen von TNS Infratest in den Bereichen „Gesamtmarkt“, „Infrastruktur“ und „Anwendungen“ beruhen auf den aktuellen Entwicklungen in insgesamt 26 Kernindikatorbereichen. Die positive Entwicklung der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft lässt sich auch auf der Ebene der einzelnen Kernindikatoren nachweisen: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich Deutschland bei elf Kernindikatoren im Vergleich zum europäischen Durchschnitt verbessert. Bei einem Indikatorwert ist die Performance exakt konstant geblieben und hat sich bei zwölf Kernindikatorwerten im Vergleich zum europäischen Durchschnitt schlechter gestellt als noch ein Jahr zuvor.

Legt man die hinter den Indikatorwerten liegenden Realwerte zu Grunde, so hat sich Deutschland 2007 in 20 Kernindikatorbereichen verbessert. Nur in drei Bereichen ergaben sich relative Verschlechterungen. Bei einem Indikator blieb der Wert konstant. Zwei weitere Indikatoren wurden neu eingeführt („Mobiles Internet“ und „Breitbandpreise“). Dies bedeutet, dass der deutsche Standort sich positiv entwickelt und zur führenden IuK-Nation Europas aufsteigen kann. Allerdings wächst Deutschlands IuK-Wirtschaft in einigen Bereichen langsamer als der europäische Durchschnitt.

Als besondere Stärken der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft (mindestens 25 Prozent über dem europäischen

Durchschnitt) ergaben sich 2007: Telefonhauptanschlüsse 160 Prozent des europäischen Durchschnitts – Einkäufe von Unternehmen über das Internet 153 Prozent – E-Commerce-Nutzer 152 Prozent – Private Nutzung von E-Government-Diensten 143 Prozent – Verkäufe durch Unternehmen über das Internet 141 Prozent – E-Commerce-Umsatz pro Einwohner 128 Prozent – Online-Verfügbarkeit von E-Government-Diensten 125 Prozent.

Besondere Verbesserungen in der Performance der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft ergaben sich 2007 bei der Breitbandversorgung der Bevölkerung (Sprung von 84 Prozent auf 103 Prozent des europäischen Durchschnitts) sowie bei der Versorgung mit DSL-Anschlüssen (Steigerung von 98 Prozent auf 116 Prozent).

Deutliche Nachholbedarfe zeigen sich hingegen in den folgenden Indikatorbereichen: Breitbandkabel in Haushalten (40 Prozent des europäischen Durchschnitts) – Mobiles Internet 80 Prozent – Nutzung von E-Government-Diensten durch Unternehmen 85 Prozent. Allerdings stieg die ePerformance der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft im Bereich „Breitbandkabel in Haushalten“ 2007 von 19 Prozent auf 40 Prozent des europäischen Durchschnitts an.

In den besonders wichtigen Indikatorbereichen „Internet-Nutzung“ und „Mobilfunkverbreitung“ hat sich die deutsche Informations- und Kommunikationswirtschaft gleichfalls mit an die europäische Spitze gesetzt. In der „Internetnutzung“ liegt Deutschland mit 116 Prozent des europäischen Durchschnitts (das heißt, 72 Prozent der deutschen Bürger im Alter von 16 bis 74 Jahren nutzten innerhalb der letzten drei Monate das Internet) gleichauf mit dem Spitzenreiter Großbritannien. In Deutschland liegt die Penetrationsrate der „Mobilfunknutzer“ bei 118 Prozent, dies bedeutet eine Positionierung von sieben Prozent über dem europäischen Durchschnitt. Deutschland liegt damit hinter Italien (135 Prozent) und Großbritannien (118 Prozent) auf Platz 3.

Die ePerformance der deutschen Informations- und Kommunikationswirtschaft wird sich aus der Sicht des Expertenkreises Monitoring IuK-Wirtschaft vor allem durch Maßnahmen in den folgenden Bereichen verbessern lassen: Entwicklung neuer Technologien durch Innovations- und Forschungsförderung – Steigerung der Penetration breitbandiger Internet- und alternativer mobiler Zugänge – Vermittlung von Medienkompetenz – Verringerung von Chancenungleichheit beim Internet-Access – Förderung von E-Commerce und E-Government.

TNS Infratest hat den „11. Faktenbericht 2008“ und den „3. ePerformance Report 2008 – IKT-Standort Deutschland im europäischen Vergleich“ im Rahmen des Projektes „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft“ unter www.tns-infratest.com/presse für den kostenfreien Download verfügbar gemacht.

Der „11. Faktenbericht“ ist eine kompakte Darstellung der deutschen IuK-Wirtschaft für die Bereiche Gesamtmarkt, Infrastruktur und Anwendungen im internationalen Vergleich. Im „3. ePerformance Report“ werden auf der Basis von Indikatorberechnungen erstmalig Vergleiche zwischen den bevölkerungsreichsten Top-Fünf-Länder Europas vorgenommen. Hinzu kommen Vergleiche zu den USA sowie den ostasiatischen und osteuropäischen Ländern.

Die vollständigen Berichte zum „Monitoring Informations- und Kommunikationswirtschaft 2008“ inklusive begleitender Grafiken und Statistiken können kostenfrei unter http://www.tns-infratest.com/presse/ heruntergeladen werden.

TNS Infratest ist Mitglied der TNS Gruppe (Taylor Nelson Sofres,
London) und gehört damit zu einer der führenden Marktforschungs- und Beratungsgesellschaften der Welt. Für die Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, Informationstechnik und Medien, Finanzforschung, Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest seit mehr als 50 Jahren „Beratung durch Forschung“ und damit dem Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit.

Media Contact

Dr. Sabine Graumann presseportal

Weitere Informationen:

http://www.tns-infratest.com/presse

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Kommunikation Medien

Technische und kommunikationswissenschaftliche Neuerungen, aber auch wirtschaftliche Entwicklungen auf dem Gebiet der medienübergreifenden Kommunikation.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Interaktive Medien, Medienwirtschaft, Digitales Fernsehen, E-Business, Online-Werbung, Informations- und Kommunikationstechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer