Amazonas-Indianer nützen Google für Überlebenskampf
Vor vierzig Jahren erst wurde der Stamm der Surui im Regenwald des Amazonas entdeckt. Heute nutzen sie bereits Satellitennavigation und vielleicht auch bald Google Earth.
Eine Kooperation mit Google könnte den Indianerstamm vor dem Aussterben retten, berichtet die Zeitung The Independent. Ihr natürlicher Lebensraum ist von der gnadenlosen Abholzung des Regenwaldes rund um ihr Stammesgebiet bedroht. Ohne den Wald, der ihre Lebensgrundlage darstellt, haben die Surui keine Chance auch in Zukunft in ihrem traditionellen Umfeld zu überleben.
Das Stammesoberhaupt, Almir Narayamoga Surui, setzt auf die Hilfe von Google und neue Technologien, um das Fortbestehen seines Stammes zu sichern. Zusätzlich zur genehmigten Abholzung großer Waldflächen ist das Gebiet der Indianer auch durch illegale Schlägerungen bedroht. Google Earth soll den Indianern nun ermöglichen, die Aktivitäten der Holzfäller zu überwachen. Zu diesem Zweck hat Narayamoga Surui bereits das Google-Hauptquartier in San Francisco besucht, wo er seine Bitte vorbringen konnte. Satellitenbilder der Region, in der sich ihr 240.000 Hektar großes Reservat befindet, könnten dem Stamm weiterhelfen, vorausgesetzt sie sind in hoher Auflösung verfügbar.
„Wir nennen Google 'ragomakan', was so viel heißt wie 'Bote', weil wir hoffen, dass sie uns helfen unsere Nachricht zu verbreiten“, erklärt das Oberhaupt der Surui. Das US-amerikanische Amazon Conservation Team bietet den Indianern Schulungen im Umgang mit neuer Technologie.
Mit Satellitennavigation sind sie nun vertraut und nutzen diese, um die genauen Koordinaten von illegal abgeholzten Waldstücken zu dokumentieren. In Zukunft stehen den Surui vielleicht auch solarbetriebene Laptops zur Verfügung, mit denen sie in ihrer Siedlung auf Google Earth zugreifen und der Welt von ihrem Schicksal berichten können.
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