Faltbare Displays, intelligente Kleidung

Interdisziplinäres Team an der Jacobs University um den Chemiker Prof. Dr. Gerd-Volker Röschenthaler und den Physiker Prof. Dr. Veit Wagner an der Verbesserung von Metalloxiden Jacobs University/Wagner-Röschenthaler

Die Materialklasse der Metalloxide wird schon jetzt für viele elektronische Verfahren genutzt, etwa für die immer größer werdenden Flachbildschirme. Gegenüber Silizium haben sie den Vorteil, dass sie transparent sind und als Beschichtung etwa auf Glas aufgesprüht werden können.

Zudem lassen sie sich bei niedrigeren Temperaturen verarbeiten, können also etwa auf Folien aufgebracht werden. Diese Eigenschaften machen sie besonders interessant für innovative elektronische Anwendungen. Das können faltbare Displays sein oder Sensoren, die etwa in die Kleidung oder in Autositzen eingearbeitet sind und Auskunft geben über die Körpertemperatur oder Feuchtigkeit.

Zugleich hat das Material einen Nachteil: Durch die Verarbeitung bei niedrigen Temperaturen können sich Verunreinigungen einschleichen, die die elektronischen Eigenschaften verschlechtern. Kritisch ist dies insbesondere bei der Anwendung der Metalloxide in Transistoren, also elektronischen Halbleiter-Bauelementen, die langfristig eine hohe Stabilität und Zuverlässigkeit erfordern. Sie können empfindlich auf Feuchtigkeit reagieren.

In dem von der DFG mit 555.000 Euro über drei Jahre geförderten Projekt arbeitet die Forschergruppe um Gerd-Volker Röschenthaler und Veit Wagner nun vor allem an der Erzeugung einer Schutzschicht, um die anhaltende Leistungsfähigkeit des Materials auch bei niedrigen Prozesstemperaturen von weniger als 200 Grad Celsius zu gewährleisten.

Ins Blickfeld dieser Passivierung – also der Beschichtung mit dem Ziel von mehr Widerstandsfähigkeit – geraten hier besonders fluorhaltige, wasserabweisende Moleküle, die Verunreinigungen minimieren können; deren Nutzung haben die Forscher von der Jacobs University bereits patentiert. Nun geht es darum, an verbesserten Verfahren und Materialien zu arbeiten.

„Wir betreiben zwar Grundlagenforschung“, sagt Professor Gerd-Volker Röschenthaler. „Der Folienstift ist aber eine mögliche Anwendung unserer Arbeit.“

Fragen beantwortet:
Prof. Dr. Veit Wagner | Professor of Physics & Earth Sciences
v.wagner@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200- 3225

Informationen unter: www.jacobs-university.de

Über die Jacobs University:
Die Jacobs University ist eine private, unabhängige, englischsprachige Universität in Bremen. Hier studieren junge Menschen aus der ganzen Welt in Vorbereitungs-, Bachelor-, Master- und PhD-Programmen. Internationalität und Transdisziplinarität sind die besonderen Kennzeichen der Jacobs University: Forschung und Lehre folgen nicht einem einzigen Lösungsweg, sie gehen Fragestellungen aus der Perspektive verschiedener Disziplinen an. Dieses Prinzip macht Jacobs Absolventen zu begehrten Nachwuchskräften, die erfolgreich internationale Karrierewege einschlagen.

Kontakt:
Kristina Logemann | Brand Management, Marketing & Communications
k.logemann@jacobs-university.de | Tel.: +49 421 200- 4454

Media Contact

Kristina Logemann idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer