Bakterien-Enzym gegen Rückenmarksverletzungen

Ablagerungen, die die Regeneration durchtrennter Nerven verhindern, konnten britische Forscher bei Ratten mit Hilfe eines Bakterien-Enzyms beseitigen.

Das vermeldete das Team um Dr. Elizabeth Bradbury vom Londoner King’s College vergangene Woche in der Fachzeitschrift „Nature“.

Wird das Rückenmarkgewebe verletzt, bilden die umliegenden Zellen ein dichtes Narbengewebe und setzen wachstumshemmende Moleküle frei. Diese Moleküle verhindern, dass die Nervenzellen wieder in das vernarbte Gebiet einwachsen. Das Bakterien-Enzym Chondroitinase ABC verdaut eine bestimmte Sorte dieser hemmenden Moleküle. Als die Forscher gelähmten Ratten dieses Enzym injizierten, regenerierten sich die durchtrennten Nervenfasern teilweise und die Tiere konnten sich fast wieder normal bewegen. Die Tastempfindungen erholten sich allerdings nicht.

Kombiniert mit weiteren Strategien, um andere Wachstumsblockaden zu überwinden, könnte das Enzym zur Gesundung von verletztem Rückenmark beitragen, kommentiert der Experte Prof. Dr. Lars Olson, Neurowissenschaftler vom Karolinska Institut in Stockholm. „Ergebnisse der intensiven experimentellen Arbeiten lassen bereits heute vermuten, dass diese Verletzungen eines Tages behandelt werden können.“

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