BMBF fördert Ernährungsforschung mit 8,1 Millionen Euro
Bulmahn: „Wir müssen die Grundlagen für eine gesunde Ernährung erkennen“
Die genauen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit sind oft noch völlig unklar. Zwei Netzwerke des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sollen nun die Verbindung zwischen Essen und Gesundheit aufklären. „Wir müssen die Grundlagen für eine gesunde Ernährung erkennen, um die großen Volkskrankheiten erfolgreich zu bekämpfen“, sagte Bundesforschungsministerin Edelgard Bulmahn am heutigen Dienstag in Berlin.
Zunächst werden zwei „Netzwerke der molekularen Ernährungsforschung“ eingerichtet, ein drittes soll in Kürze folgen. In ihnen kooperieren alle für eine ganzheitliche Ernährungsforschung unverzichtbaren Disziplinen der Ernährungs- und Lebensmittelwissenschaften sowie die Medizin. Bulmahn unterstrich, dass „die BMBF-Förderung die strukturellen Bedingungen für eine vorsorgeorientierte und ganzheitliche Ernährungsforschung in Deutschland neu setzt und damit langfristig international konkurrenzfähig macht“. Weil auch die Industrie und die Ernährungsberatung daran beteiligt seien, könnten die Ergebnisse der Forschung schneller umgesetzt werden.
Mit den neuen Instrumenten der Molekularbiologie und der Genomforschung soll in beiden Projekten die Wirkung von Lebensmitteln auf die menschliche Gesundheit besser erklärt werden. Ziel ist eine bessere Vorsorge der Volkskrankheiten wie der Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs. Dabei sollen auch mögliche genetische Unterschiede zwischen Einzelpersonen und spezielle Risikogruppen berücksichtigt werden. Für die beiden Ernährungsnetze werden für drei Jahre insgesamt rund 8,1 Millionen Euro bereitgestellt. Bei den Projekten handelt es sich um
- „Nahrungsfette und Stoffwechsel – Genvariabilität, -regulation, -funktion und funktionelle Lebensmittelinhaltsstoffe“, Bundesanstalt für Milchforschung, Kiel.
Übergewicht ist eine der häufigsten Erkrankungen in der westlichen Welt. Etwa jeder dritte Deutsche wiegt zuviel. Dies löst eine Vielzahl von Erkrankungen aus, die dem Metabolischen Syndrom angehören, wie unter anderem Diabetes oder Arteriosklerose. Das von Kiel koordinierte Netzwerk untersucht den Zusammenhang zwischen Fettzufuhr, Fettverdauung, Fettstoffwechsel und dem Metabolischen Syndrom. Dabei sollen auch Gene, die am Fettstoffwechsel beteiligt sind, untersucht werden. Ziel ist die Entwicklung präventiver und therapeutischer Strategien zur Verminderung oder Verzögerung der Fettsäureaufnahme aus dem Darm.
- „Biologisch-aktive Aminosäuren, Peptide und Proteine sowie Phospholipide als nutritive Einflussfaktoren auf die Atherosklerose“, Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg.
Arterienverkalkung (Atherosklerose) wird durch die Ernährung beeinflusst. Insbesondere der Fett- und Eiweißstoffwechsel spielt dabei eine Rolle. Noch sind die molekularen Wirkmechanismen unzureichend aufgeklärt. Im Rahmen des Verbundes zwischen den Universitäten Halle und Wittenberg sollen nun unter anderem Nahrungsbestandteile ausfindig gemacht werden, die im Darm aufgenommen werden können und eine Schutzwirkung gegen Atherosklerose entfalten.
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