Deutschlands Internet-Spitzenforscher weiten Aktivitäten deutlich aus
Das Institut für Telematik, Deutschlands Spitzenforschungseinrichtung fürs Internet, wird stark ausgebaut. Das Kuratorium stimmte jetzt einem entsprechenden Entwicklungsplan von Institutsdirektor Professor Christoph Meinel abschließend zu. Er sieht vor, die Zahl der fest angestellten Wissenschaftler in den nächsten fünf Jahren von derzeit 14 um mehr als 20 zu erhöhen. Pro Wissenschaftler-Stelle wird es noch weitere Arbeitsplätze für Doktoranden und wissenschaftliche Hilfskräfte geben. Bis 2006 soll das Jahresbudget von derzeit rund 1,5 Mio. auf voraussichtlich 4,3 Mio. Euro steigen. Der Anteil der staatlichen Grundförderung erhöht sich laut Plan von 30 auf 40 Prozent. Spezialisiert bleibt das mit der Fraunhofer-Gesellschaft verbundene gemeinnützige Institut auf die Erforschung und Entwicklung von anwenderfreundlichen und praxistauglichen Hightech-Lösungen im Grenzbereich von Telekommunikation und Informatik.
Durch den Beschluss des Aufsichtsgremiums sieht Prof. Meinel seine Trierer Spitzenforschungseinrichtung „vor allem gut gerüstet für den sich auch in den nächsten Jahren rasant ausweitenden Markt für wirtschaftsnahe Auftragsforschung im Bereich der neuen Informations- und Kommunikations-Technologien“. Der Bedarf an Sicherheitslösungen fürs Internet und die Nachfrage nach hervorragenden IT-Spezialisten schaffe eine sichere Basis für den Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsleistungen im Institut. Meinel dankte in der Kuratoriumssitzung vor allem dem rheinland-pfälzischen Wissenschaftsministerium. Dessen wachsende finanziellen Leistungen förderten sehr wesentlich die für das Institut typische Verknüpfung von grundlegender Vorlaufforschung mit der Auftragsforschung für Wirtschaft und Gesellschaft.
Prof. Meinel: „Weltweit werden die Ausgaben für Informationstechnologie in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Seriöse Marktforscher rechnen zum Beispiel damit, dass Unternehmen allein für die Sicherung von eigenen Daten in den nächsten vier Jahren mit 21 Mrd. US-Dollar mehr als dreimal so viel ausgeben als heute.“ Deshalb sei seine als eingetragener Verein verfasste gemeinnützige und außeruniversitäre Einrichtung mit den Schwerpunkten Sicherheit der Datenkommunikation in offenen Netzen, Internet/Intranet, E- und M-Commerce, Telemedizin sowie Elektronisches Publizieren „in einer sehr guten Ausgangsposition“.
Der vom Kuratorium gebilligte Entwicklungsplan des Instituts für Telematik sieht auch organisatorische Veränderungen vor. Um sich für die wachsenden Herausforderungen zu rüsten, wird die Einrichtung in vier relativ eigenständige Forschungs- und Entwicklungs-Zentren gegliedert, die von einem Zentrumsleiter geführt und mit einem eigenen Budget ausgestattet sind. Eine Stabsstelle Organisation wird die Institutsleitung in allen administrativen und arbeitstechnischen Fragen unterstützen. Auch eine stärkere Verzahnung des Instituts für Telematik mit der Universität Trier (z.B. Lehrstuhl Professor Meinel und Abteilung Informatik) sowie mit anderen Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen sieht der Entwicklungsplan vor.
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