BMBF intensiviert Schmerzforschung
Bulmahn: „Forschungserkenntnisse müssen schneller in die Arztpraxen gelangen, um den 6 Millionen Betroffenen besser zu helfen“
Schmerzzustände gehören zu den häufigsten und belastendsten Krankheiten in Deutschland. Noch längst nicht alle Patienten können ausreichend behandelt werden. „Mit 30 Millionen Mark in den kommenden Jahren werden wir die Schmerzforschung vorantreiben“, sagte die Ministerin für Bildung und Forschung, Edelgard Bulmahn anlässlich der Veröffentlichung des Förderschwerpunkts „Forschungsverbünde für Schmerzforschung“ heute in Berlin.
Das größte Problem sei die mangelhafte Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse. „Die Therapie der Patienten kann noch erheblich optimiert werden. Die konsequente Anwendung des bereits vorhandenen Wissens reicht oft schon aus, dem Patienten manche Qualen zu ersparen“, erklärte Bulmahn. Mit dem neuen Förderschwerpunkt mache die Bundesregierung deutlich, dass die Betroffenen nicht mit ihren Problemen allein gelassen würden.
Ziel der geförderten Projekte sei nicht nur die Erweiterung des Wissens. „Forschung und Versorgung sollen miteinander besser verzahnt werden, damit den Patienten neue Erkenntnisse schneller zugute kommen“, so Bulmahn. „Forschungsergebnisse müssen schneller in den Alltag der Arztpraxen gelangen.“ Deshalb würden Vertreter aus Forschung und medizinischer Versorgung in Forschungsnetzen zu den Themen Kopfschmerz, Rückenschmerz und neuropathischer Schmerz zusammengefasst.
In den letzten Jahren seien beachtliche Fortschritte bei der Therapie chronischer Schmerzzustände gemacht worden. Laut der Ministerin bestehe jedoch kein Anlass zur Zufriedenheit. So sei z. B. die Therapie von schweren oder langanhaltenden Schmerzzuständen weiterhin problematisch, da manche Patienten nur unzureichend auf Medikamente reagierten.
Sowohl die individuelle Belastung als auch die Anzahl der von chronischen Schmerzen Betroffenen ist sehr hoch. So leiden 20% der Bevölkerung chronisch an Kopfschmerzen, 40% mindestens einmal im Jahr an Rückenschmerzen. Auch die finanziellen Folgen für die Gesellschaft sind beachtlich: Bei Rückenschmerzen werden die Kosten für Behandlung, Rehabilitation und vorzeitige Berentung auf über 30 Milliarden Mark pro Jahr rpt 30 Milliarden Mark pro Jahrgeschätzt, beim Kopfschmerz liegen sie bei 5 Milliarden Mark pro Jahr.
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