Frische Luft im Konferenzraum

Sie warnen vor Einbrechern, senken den Spritverbrauch von Autos und weisen auf Lücken in der Wärmedämmung von Gebäuden hin: Infrarot-Sensoren sind bereits heute in der Sicherheitstechnik, im Automobil und im Energiemanagement unverzichtbar. Künftig könnten diese Sensoren auch die Lüftungs- und Heizungssteuerung von Gewächshäusern sowie Wohn- und Arbeitsräumen oder die Qualitätskontrolle an Fertigungsanlagen verbessern. In gemeinsamen Projekten erarbeiten Industrie und Wissenschaft derzeit neue Wege, die Infrarot-Messtechnik mit Hilfe von Mikrosystemtechnik kleiner, kostengünstiger, leistungsfähiger und robuster zu gestalten und so neue profitable Einsatzmöglichkeiten zu erschließen. Vier im Rahmen des Förderkonzeptes „Mikrosystemtechnik 2000+“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekte stellen am 8. und 9. Februar in Dresden ihre bisherigen Entwicklungsergebnisse vor.

Infrarot-Systeme sind vielseitig einsetzbar. Zum Beispiel messen sie Temperaturen, ohne das Messobjekt zu berühren. Dabei ist es gleichgültig, ob das Objekt sich bewegt, die Temperatur sich laufend ändert oder Hochspannung anliegt. Das im vergangenen Jahr nach dreijähriger Arbeit abgeschlossene Verbundprojekt „Mikrosysteme für die Infrarot-Strahlungspyrometrie – MIKROS“ widmete sich der Entwicklung von Sensoren, die auch für den industriellen Dauereinsatz geeignet sind.

Da die richtige Temperatur in vielen industriellen Fertigungsprozessen über die Qualität der Produkte entscheidet, können Infrarot-Sensoren frühzeitig Störungen erkennen und damit die Ausschussquote deutlich senken. Im Verbundprojekt „Hochauflösende lineare Infrarot-Array-Module – LINAR“ werden für dieses Zweck hochauflösende und kostengünstige Sensoren entwickelt.

In Kraftfahrzeugen messen Infrarot-Sensoren das Volumen der vom Motor angesaugten Luft, um den Verbrennungsprozess optimal zu gestalten. Das Verbundprojekt „Thermische Messsysteme mit Membransensoren – TherMeM“ arbeitet an einer kleineren und kostengünstigeren Gestaltung dieser Sensoren, die dann auch für andere Anwendungen genutzt werden können.

Infrarot-Systeme sind auch zur Detektion von Gasen geeignet. So wird es in Zukunft möglich sein, in Industrieräumen bei verbrauchter Luft – also hohem Kohlendioxid-Gehalt – automatisch die Lüftung einzuschalten oder in Wohnräumen die Fenster in Kipp-Stellung zu bewegen. Das Verbundprojekt „Optisches OEM Gasdetektor-Modul mit mikrosystemtechnischen Komponenten – OptoGas“ entwickelt preisgünstige Messsysteme für diese und andere Anwendungen.

Der Workshop findet im Institut für Festkörperelektronik der Technischen Universität Dresden statt. Weitere Informationen gibt es beim Projektträger

VDI/VDE-Technologiezentrum Informationstechnik GmbH
Dr. Carsten Diehl
Rheinstraße 10 B, 14513 Teltow
Telefon: 03328/435-242, E-Mail:diehl@vdivde-it.de

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Wiebke Claußen idw

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