Wie sich Grünflächen auf unser tägliches Leben auswirken
Im März 2001 fällt der Startschuss für „BUGS“: das auf drei Jahre angelegte EU-Forschungsprojekt "Benefits of Urban Green Space", das 1999 von Dr. Michael Bruse (AG Klimaforschung am Geographischen Institut der RUB) und dem belgischen Institut VITO initiiert wurde. Sechs Forschergruppen aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien, Dänemark und Tschechien untersuchen die Auswirkungen von innerstädtischen Grünflächen wie Parks oder Straßenbegrünungen auf das tägliche Leben.
Im Fokus der Studie steht das lokale Klima und die Lufthygiene, z. B. wie sich Verkehrsströme mit dem dazugehörigen Lärm verteilen sowie Erholungsfunktionen, städtische Zersiedelung und alternative Verkehrskonzepte.
Projekt in zwei Phasen
Das Projekt gliedert sich in zwei Phasen: In der ersten Phase erarbeiten die einzelnen Teilnehmer Konzepte und Methoden, um städtische Grünflächen beurteilen und Verbesserungspotenzial aufspüren zu können. In der zweiten Phase setzen die Forscher die theoretischen Ergebnisse anhand des Ruhrgebiets als Beispiel für einen Verdichtungsraum in die Praxis um.
AG Klimaforschung führt Simulationen und Messungen durch
Die Arbeitsgruppe Klimaforschung wird dabei untersuchen, wie sich Grünflächen auf das Mikroklima und die Luftschadstoffverteilung auswirken. Hierzu wird die AG Messungen an einigen exemplarischen Standorten durchführen. Die Ergebnisse werden dem numerischen Rechenmodells ENVI-met (www.envi-met.com) abgeglichen, das die Bochumer Klimaforscher entwickelt haben. Mithilfe der Simulationsrechnungen lassen sich die Auswirkungen und die Reichweite von Begrünungsmaßnahmen unter den verschiedenen Umweltbedingungen beurteilen.
2001 Beginn des Projektes
Das Projekt wurde Anfang 2000 im Rahmen des 5. Rahmenforschungsprogramms bei der EU beantragt. Derzeit unterzeichnen die Partner die Verträge mit der EU. Das Gesamtbudget des Projektes beträgt 2.336.037 Euro, wovon die Europäische Union etwa die Hälfte beisteuert. Die RUB erhält von diesem Betrag 250.000 Euro.
KVR und EUROCITIES als Partner gewonnen
Um nicht an der Realität vorbei zu forschen und eine optimale Verbreitung der Resultate zu gewährleisten, konnten der Kommunalverband Ruhrgebiet (KVR) sowie die Brüsseler Organisation EUROCITIES als Partner gewonnen werden. EUROCITIES verfügt über ein Netzwerk von über 100 europäischen Städten und fungiert während der gesamten Projektlaufzeit als Moderator zwischen den Vertretern der Städte einerseits und den Forschungsgruppen andererseits. Der KVR wird während der zweiten Projektphase das „BUGS“-Team bei der Durchführung der Untersuchungen vor Ort unterstützen. Das belgische Institut VITO hat die Gesamtkoordination des Projektes übernommen.
Weitere Informationen
Dr. Michael Bruse, AG Klimaforschung, Geographisches Institut der RUB, NA 4/172, Tel. 0234/32-24244,
E-Mail: michael.bruse@ruhr-uni-bochum.de, Internet : http://www.ruhr-uni-bochum.de/BUGS
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
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