Nachhaltige Energiesysteme für Gemeinden


Forschungskapazität der österreichischen Montanuniversität Leoben steckt hinter einem millionenschweren EU-Projekt, das sich mit der Entwicklung und Installierung von „energieautarken“ Gemeinden und Regionen befasst.

Gegensätzliche Gemeindetypen wie beispielsweise ländliche Gemeinden und Regionen der Steiermark über Inseln wie Mallorca bis hin zu schwach entwickelten Gebieten mit Strukturproblemen wie die Region um Nagylak in Ungarn zu Energie-Selbstversorgern zu machen, ist das Ziel des EU-Projektes SESCO (Substainable Energy Systems for Communities).

Das Projekt läuft im 5. EU-Forschungsprogramm „Energie, Umwelt und Nachhaltige Entwicklung“ unter dem Schwerpunkt „Zukunftsfähige Gemeinden“. Das Projektvolumen inklusive Demoanlagen umfasst 20 Millionen Euro, wobei sich der EU-Förderbeitrag für die steirischen Partner auf rund 4,2 Mio. Euro beläuft. Dies entspricht etwa zehn bis zwölf hochqualifizierten Arbeitsplätzen für einen Zeitraum von 5 Jahren.

Forschungspartner Montanuniversität

Als Projektkoordinator und Forschungspartner fungiert die Abteilung für Technische Ökosystemanalyse an der Montanuniversität Leoben unter der Leitung von Univ.Prof. Dr. Jürgen Wolfbauer. Projektleiter ist Dr. Hans Kürzl, der auch die steirische Gemeinden Stallhofen sowie die Region Sulmtal/Koralpe für die Projektidee gewinnen konnte. Partner aus der Wirtschaft sind unter anderem die „nopro GmbH“ in Katsch an der Mur, das „Technische Büro Schneider“ in Trofaiach sowie die „Wagner GmbH“ in Stallhofen.

Energieautarke Gemeinden

Zu den Zielvorgaben zählt die Installierung von Multipartner-Netzwerken mit lokalen Behörden, Energieversorgungsunternehmen, Gewerbetreibenden, Verbrauchern etc. über die Optimierung des „erneuerbaren Anteils“ am Gesamtenergieverbrauch bis hin zur Ökologisierung der Einspeistarife im liberalisierten Markt. Ziel ist die tatsächlich „energieautarke Gemeinde“.

Regionalspezifische Lösungen

Liegen die Projekterkenntnisse in Stallhofen beispielsweise in der Etablierung einer „Demo-Anlage“ für lokale Energieversorgung auf Basis einer Hackschnitzelheizung und einer Biogasanlage, so sind die Zielsetzungen im Bereich Sulmtal/Koralpe die Einrichtung eines Trinkwasserkraftwerks und eines Holzgas-Blockheizwerkes. Für die Fallstudie einer typischen Mittelmeerinsel mit touristischer Ausrichtung am Beispiel Mallorcas ergibt sich die Biodieselerzeugung aus Biomasse und die Nutzung des Solarenergieangebots. Die erste Modellanlage auf Mallorca wird in der zweiten Septemberwoche installiert. Für Nagylak in Ungarn ist die Energieversorgung auf Basis von Biomasse für kommunale Einrichtungen, Haushalte und Industriebetriebe und die Restrukturierung von Industrieanlagen (Hanfplattenproduktion) vorgesehen.

Weitere Informationen
Abteilung für Technische Ökosystemanalyse der Montanuniversität Leoben, Dr. Hans Kürzl, Tel. 03842 402-853, E-Mail: ironcurt@unileoben.ac.at

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Mag. Thomas Winkler idw

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