USA: "Paula" übersetzt in Gebärdensprache

Computerprogramm für Flughäfen, Hotels und Banken umfasst Mimik und Körperbewegungen

Wissenschaftler der DePaul University haben ein Computerprogramm entwickelt, das die englische Sprache in die Amerikanische Gebärdensprache (ASL) übersetzt. Die Worte werden über Mikrofon aufgezeichnet und in eine animierte Darstellung der Dolmetscherin „Paula“ übersetzt, die sowohl Hand- und Körperbewegungen als auch die Mimik einschließt. Der Computer-Dolmetscher soll anfangs in der Sicherheitsprüfung in Flughäfen eingesetzt werden. Weitere Anwendungsgebiete sehen die Entwickler in Hotels, Kaufhäusern und Banken.

„ASL ist nicht einfach nur die englische Zeichensprache“, erklärte die Computerwissenschaftlerin Rosalee Wolfe. Die Gebärdensprache schließt Körperbewegungen ein. Diese Tatsache stellte das multidisziplinäre Forscherteam vor etliche Herausforderungen, da die Animationen viel differenzierter sein mussten als Animationen in handelsüblichen Videospielen oder in Kino-Spezialeffekten. „Bisher hat z.B. noch niemand die Bewegungen des Daumens grafisch umgesetzt.“

Das ASL-Flughafen-System ermöglicht es Sicherheitsbeamten mit gehörlosen Passagieren zu kommunizieren, da Gehörlose das Geräusch von Metall-Detektoren und Befehle von Sicherheitskräften nicht hören. Erste Feldversuche des Systems sollen in Kürze starten. Zentrales Anliegen der „Paula“-Entwickler ist es aber, die Technologie Non-Profit-Organisationen im Dienst der Gehörlosen zur Verfügung zu stellen. Das umfassende System, dessen Entwicklung vier Jahre und rund 25.000 Arbeitsstunden umfasste, ist hauptsächlich auf die freiwillige Unterstützung von Experten auf dem Gebiet der Computerwissenschaft, der Telekommunikation und der Linguistik zurückzuführen. Für Unternehmen in der Privatwirtschaft kostet das Übersetzungsprogramm rund 8.000 Dollar, so Wolfe.

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Sandra Standhartinger pte.online

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