Intelligente Lampen steuern Schlafrhythmus

Forscher des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie (INP) arbeiten an einer neuen Art von Leuchten, die den menschlichen Tag-Nacht-Rhythmus unterstützen sollen. Durch künstliches Licht ginge dieser oft verloren. Mithilfe von intelligenten Plasmalampen könne das sogenannte circadiane System, das den Schlafrhythmus steuert, wieder ungestört arbeiten, so die Entwickler.

„Wir haben den ersten Meilenstein erreicht“, so Sprecherin Liane Glawe gegenüber pressetext. „Wann die intelligenten Leuchten marktreif sein werden, kann man allerdings noch nicht sagen.“

Heute verbringen Menschen viel Zeit in geschlossenen Räumen unter künstlichem Licht und machen „die Nacht zum Tage“. Das kann zu Leistungsminderung und krankhaften Erscheinungen führen. „Es hat sich gezeigt, dass herkömmliche Lampen bereits zu einer in Abendstunden ungewollten Melatoninunterdrückung und vermehrter Wachheit führen“, so Heinz Schöpp vom INP. Entscheidend für die Wirkung ist der Blauanteil im Spektrum des Lichtes. Die neuen Plasmalampen für circadiane Rythmen (PLACAR) ohne Blauanteil behindern die Ausschüttung des Schlafhormons nicht und ermöglichen es auf natürlich Weise schläfrig zu werden.

Melatonin ist nur ein Hormon, das im menschlichen Tag- und Nachtrhythmus eine wichtige Rolle spielt. Viele andere Parameter, sowohl psychologische als auch physiologische, werden durch das circadiane System gesteuert. Wenn es gestört wird, kommt es zu Beeinträchtigungen des Wohlbefindens und der Gesundheit. Beispiele dafür sind der Jet-Lag, aber auch die Winterdepression. Mithilfe der intelligenten Plasmaleuchten soll die Wirkung des Lichts auf das circadiane System nun sinnvoll gesteuert werden. Fehlendes Sonnenlicht am Morgen und während des Winter könnte so ersetzt werden.

Die Forscher haben zur Halbzeit des dreijährigen Projekts den ersten Meilenstein erreicht. Ein Fernziel der Entwicklung ist es, Vorraussetzungen dafür zu schaffen, die derzeitigen Lichtquellen zumindest teilweise durch intelligente Leuchten zu ersetzen, die in Abhängigkeit von der Tageszeit unterschiedliche Lichtspektren mit unterschiedlichen Intensitäten aussenden.

Media Contact

Georg Eckelsberger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.inp-greifswald.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neuronen können Energie sparen, wenn sie manche Proteine direkt in ihren Dendriten (rechts im Bild) produzieren (blauer Pfeil nach unten).

Energie Sparen: Neurone Tragen Zu Nachhaltigen Lösungen Bei

Nervenzellen haben erstaunliche Strategien, wie sie Energie sparen können und trotzdem die wichtigsten ihrer Aufgaben erfüllen können. Forschende des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und der Universität Bonn sowie der Universitätsmedizin Göttingen…

Forschungsprojekt ARAS am EKFZ ( v.l.): Claudia Wojciechowski, Anja Stübner, Dr. Jessica Barlinn, Dr. Simon Winzer, Maren Kählig

KI Optimiert Akutversorgung Bei Schlaganfall

Rund 1.800 Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Schlaganfall wurden 2024 über das telemedizinische Schlaganfallnetzwerk Ostsachsen versorgt. | Mittels Telemedizin wird flächendeckende und qualitativ hochwertige Versorgung von Akutfällen sichergestellt. |…

Das jetzt noch von Meereis bedeckte Nordpolarmeer wird im Sommer monatelang eisfrei sein.

Arktis 2100: Die Neue Landschaft der Klimaveränderung

Am 2. Februar 2025 lag die Temperatur am Nordpol mitten im arktischen Winter über dem Gefrierpunkt. Bereits heute verändert die Erderwärmung die Arktis dramatisch. Bis zum Jahr 2100 werden die…