Das weltweite Netz im kleinen Lichtschalter

Forscher von Siemens Corporate Technology (CT) sind maßgeblich an der internationalen Standardisierung der XML-Erweiterung EXI (Efficient XML Interchange) beteiligt, die derzeit im World Wide Web Consortium (W3C) erarbeitet wird. Die CT-Forscher erstellten für das EXI-Format eine Referenzimplementierung, die sie als Open-Source Projekt EXIficient (EXIficient.sf.net) für die Evaluierung der Technik verfügbar machen.

Ziel ist, kleine und kostengünstige Systeme internetfähig zu machen, die über sehr eingeschränkte Rechenkapazitäten verfügen. Schnittstellen und existierende Software müssen dabei nicht verändert werden. Mit dem EXI-Format können auch kleinste Mikrocontroller ans Internet angebunden werden, wie sie etwa in Lichtschaltern bei der Gebäudeautomatisierung verwendet werden.

Die CT-Forscher beschäftigen sich seit längerem damit, das textbasierte XML-Format in eine effiziente binäre Form zu überführen und für verschiedene Endgeräteklassen eine durchgehende Kommunikationsinfrastruktur zu schaffen. So wollen sie ein möglichst kompaktes Übertragungsformat entwickeln. Es wurde speziell für die geringen Rechen- und Speicherkapazitäten sowie für die Echtzeitanforderungen von Embedded-Systemen optimiert, um einen Datenaustausch mit dem Internet zu ermöglichen. Embedded Systeme sind Mikrocontroller in der Fahrzeugtechnik oder in Haushaltsgeräten. Das besondere Know-how CT-Forscher: Sie können Algorithmen zur Datenkomprimierung den Anforderungen bzgl. Bandbreite und Rechenleistung anpassen.

Endverbraucher könnten in Zukunft bei Navigationsanwendungen mit dem EXI-Format unbewusst in Berührung kommen: Strecken und zugehörige Informationen können mit geringerem Übertragungsaufwand zu mobilen Geräten gesendet werden. Ein weiterer Anwendungsbereich in denen embedded Geräte mit dem Internet kommunizieren werden, ist das Smart Metering. Dabei werden intelligente Stromzähler zur zeitnahen Erfassung des Verbrauchs eingesetzt und tragen somit zum Stromsparen bei. Das EXI-Format erlaubt das direkte Senden der gemessenen Daten vom kleinen Senderknoten zum Server des Stromversorgers in einem einheitlichen Datenformat. So können die Daten automatisch für den Kunden aufbereitet werden.

Bei Siemens wird die EXI-Technik in einigen Bereichen bereits eingesetzt. Sie reduziert die Bandbreite in der Kommunikation von Telematik-Anwendungen und den Ressourcenverbrauch bei der Konfiguration von Energienetz-Schaltern.

(RN 2009.02.1)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens ResearchNews

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