Vorhandene Mobilfunknetze für Drohnen nutzen

Aymen Fakhreddine aau/Müller

Drohnen haben hohe Ansprüche an ein mobiles Netz: Es muss gewährleistet sein, dass sie sowohl untereinander als auch mit einer Basisstation am Boden kommunizieren können. Bereits herkömmliche Mobilfunknetze stellen die dafür nötige flächendeckende kabellose Kommunikationsinfrastruktur bereit.

Aymen Fakhreddine, Senior Researcher in der Forschungsgruppe von Christian Bettstetter am Institut für Eingebettete und Vernetzte Systeme, hat jüngst Ergebnisse zur Frage, wie eine entsprechende Vernetzung bewerkstelligt werden könnte, beim ACM Workshop on Micro Aerial Vehicle Networks, Systems, and Applications in Seoul präsentiert.

Untersucht wurde dafür der Betrieb von Drohnen im LTE advanced Netzwerk. Das Fazit: Für zahlreiche Anwendungen sind die derzeit möglichen Übertragungsraten von 20 Mbit/sec von der Basisstation zur Drohne ausreichend.

Es bedarf allerdings einer Leistungsverbesserung, um das Anwendungsspektrum ausweiten zu können. Hoffnungsträger für die Zukunft ist das 5G-Netz, welches sich derzeit im Aufbau befindet bzw. erste Nutzungsphasen durchläuft.

„Derzeit wissen wir Forscher noch zu wenig über die Drohnenkommunikation in echten Mobilfunknetzwerken“, berichtet Aymen Fakhreddine, der – aus Casablanca (Marokko) stammend – in Madrid und Paris studierte und zuletzt in Singapur und Madrid forschte.

Die aktuellen Forschungsarbeiten an der Universität Klagenfurt und der Lakeside Labs GmbH sind in eine Kooperation mit MAGENTA (ehemals T-Mobile) eingebunden und ermöglichen experimentelle Studien in realen Mobilfunknetzwerken. Der Mobilfunkanbieter unterstützt die Forscherinnen und Forscher dabei mit Infrastruktur und Daten aus dem Mobilfunknetz.

Danach gefragt, ob in naher Zukunft ein Kommunikationsnetzwerk ausschließlich für Drohnen aufgebaut werden sollte, erklärt Fakhreddine: „Ein eigens dafür ausgelegtes, neues Netzwerk wäre sehr teuer. Ich denke, dass Netzwerkanbieter in den nächsten fünf bis zehn Jahren die Drohnen in ihre bestehende Infrastruktur integrieren werden. Erst später kann über den Bedarf und die Umsetzbarkeit einer speziell dafür vorgesehenen Infrastruktur entschieden werden.“

Derzeit gelte es – auch hinsichtlich Standardisierung – die Drohnen auf die Integration in ein 5G-Netz vorzubereiten.

Aymen Fakhreddine, PhD.
+43 463 2700 3659
Aymen.Fakhreddine@aau.at

Aymen Fakhreddine, Christian Bettstetter, Samira Hayat, Raheeb Muzaffar, and Driton Emini. Handover Challenges for Cellular-Connected Drones. In Proc. ACM Workshop on Micro Aerial Vehicle Networks, Systems, and Applications (DroNet), Seoul, Korea, June 21, 2019, https://doi.org/10.1145/3325421.3329770.

Media Contact

Dr. Romy Müller idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.aau.at

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer