Städte Å, Eu und Io – die finden wir im nu!

Die Sommerferien stehen vor der Tür. Wohin die Reise geht, entscheidet sich oft spontan. Von Norwegen bis Frankreich gibt es viele Orte zu besichtigen. Die meisten Urlauber zieht es in die bekannten Städte wie Oslo oder Paris.

Aber wagen Sie doch diesen Sommer einen Ausflug in das Unbekannte: durch das französische Örtchen „Y“ in Richtung der 8000-Einwohnerstadt „Eu“. Erst kürzlich wollte sich die Stadt umbenennen, weil sie von Suchmaschinen falsch bewertet und somit für den modernen Touristen unauffindbar wurde: Doch die mobile Pocket-Suchmaschine des Future Mobile Navigation Toolkits von Fraunhofer FIRST findet alles und weist zuverlässig jeden Urlaubsweg – selbst bei den kuriosesten Ortsbezeichnungen.

· Schnelle Suche Schritt für Schritt
Ermöglicht wird dies durch die zum Patent angemeldeten effizienten Suchverfahren von Fraunhofer FIRST. Anstatt des bei Navigationsgeräten üblichen starren Eingabeschemas nach Land, Stadt, Straße ist hier eine Freitextsuche wie bei Web-Suchmaschinen möglich. Für Mobilgeräte mit mühseliger Texteingabe besonders wichtig: Die Suchmaschine kommt bereits mit Wortanfängen aus und arbeitet vollinkrementell: Kurz nach Eingabe jedes einzelnen Buchstabens zeigt die Ergebnisliste Treffer, die zu allen aktuellen Suchbegriffen passen.

Wie viel Zeichen muss man beispielsweise eingeben, um „Eu“ zu finden? Genau zwei: Kurz nach dem das „U“ eingegeben ist, erscheint „EU, SEINE-MARITIME, FRA“ an der Spitze der Trefferliste. Für das Theater „Berliner Ensemble“ reichen bereits die Zeichen „BERL ENS“ aus, ohne dass vorher Land, Stadt oder Postleitzahl eingegeben werden müssen. Ähnlich einfach sind europaweit insgesamt ca. 15 Millionen Straßen und Reiseziele auffindbar. Mit einem einzigen Tastendruck ist auch die coolste Bar na-mens „Q“ in Stalybridge, Großbritannien, zu finden.

Wie ist diese nutzerfreundliche Suche auf so ressourceneingeschränkten Geräten autark, also ohne Netzwerkzugriff, möglich? Hochoptimierte Indexdatenstrukturen und effiziente Zugriffsalgorithmen reduzieren diejenigen Regionen des digitalen Kartenmaterials, die vollständig durchsucht werden müssen, auf ein Minimum. Die Suchanfrage wird gleichzeitig nach Expressivität bewertet: Dem Benutzer wird zum Beispiel nach Tippfehlern durch ein Warnsignal mitgeteilt, dass durch die Fehleingabe keine Treffer zu erwarten sind. Die Nutzerfreundlichkeit wird durch eine ausgefeilte heuristische Priorisierung der Trefferliste abgerundet, die den vom Nutzer tatsächlich gesuchten Treffer mit hoher Wahrscheinlichkeit am Anfang der Ergebnisliste platziert.

· Lückenlose Informationen
Neben einer detaillierten Suche bietet das Future Mobile Navigation Toolkit die Nutzung flächendeckender Verkehrsinformationsdienste. Für die Übermittlung von Verkehrsinformationen nutzt FIRST den Übertragungsstandard TPEG (Transport Protocol Expert Group). Anders als beim Navigations-Übertragungsstandard TMC (Traffic Message Channel) ist die Übertragungskapazität von TPEG viel umfassender: über 3.000 Meldungen pro Minute können zum Beispiel über Digitalradio versendet werden. Eine Erweiterung des Standards für neue Anwendungen (zum Beispiel im öffentlichen Nahverkehr) ist unbegrenzt möglich und wird bereits intensiv auf internationaler Ebene vorangetrieben.

Mit Hilfe des prognostischen Routings, als weitere Komponente, können neben aktuell bekannten Problemen wie Baustellen und Unfällen auch erst in naher Zukunft eintretende Behinderungen, wie hohes Verkehrsaufkommen zur Feier-abendszeit, vorab bei der Routenplanung berücksichtigt werden. Dazu können dynamische Verkehrszustandsdaten aus den regionalen Verkehrsmanagementzentralen lückenlos in die Berechnungen des Future Mobile Navigation Toolkits integriert werden.

· Kontextsensitiver Service
Benutzerfreundliche Urlaubsinformationen zu Sehenswürdigkeiten, Tankstellen und Hotels sollen künftig mittels „Seamless Navigation“ und „Location Based Services“ gewährleistet werden. Eine Navigation, die Innen- und Außenraum integriert behandelt, verfolgt die Thematik der „Seamless Navigation“ durch die Kombination unterschiedlicher Technologien wie Differential GPS (DGPS) und Galileo-Daten. Zukünftig bleibt dem Benutzer auch das lästige Blättern im Reiseführer erspart, weil er sich beim Sightseeing auf die „Location Based Services“ verlassen kann, die ihn neben der Wegbeschreibung und Informationen zu Sehenswürdigkeiten auch die besten Restaurants der Stadt ausgeben.
Weitere Informationen erteilt Ihnen gern die Leiterin der Institutskommunikation von Fraunhofer FIRST,
Mirjam Kaplow
Tel.: 030/6392-1823
E-Mail: Mirjam.Kaplow@first.fraunhofer.de

Media Contact

Mirjam Kaplow idw

Weitere Informationen:

http://www.first.fraunhofer.de

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