Sensorik zur schnellen elektronischen Detektion von Nitratkonzentrationen in Bodenproben

Entnahme von Bodenproben bei einem Gemüseanbaubetrieb. Im Projekt „Future IOT“, gefördert von der Bayerischen Forschungsstiftung, entwickelt das Fraunhofer IISB gedruckte, nitratselektive Sensoren für die Optimierung des Düngereinsatzes. Die Leistungsfähigkeit der kostengünstigen Bauelemente ist mit herkömmlichen Labormethoden vergleichbar. Bild: Anja Grabinger /ִ Fraunhofer IISB

Die Nitratbelastung des Grundwassers in landwirtschaftlichen Gebieten wird intensiv diskutiert. Das Fraunhofer IISB in Erlangen stellt eine kostengünstige Methode bereit, mit der sich vor Ort und ohne umfangreiche Laborausstattung Bodenproben analysieren lassen.

Die dafür eingesetzten Ionensensoren werden kostengünstig im Siebdruckverfahren hergestellt und lassen sich über eine Spannungsmessung elektronisch auslesen. Die Messdaten dieser potentiometrischen Detektoren werden dann von Mikrocontroller-Einheiten direkt weiterverarbeitet und ausgewertet.

Für Landwirte soll es dadurch einfacher werden, ihrer Dokumentations-pflicht bezüglich der vorgeschriebenen Analysen nachzukommen und den Einsatz von Düngemitteln zu steuern.

Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IISB nachweisen konnten, sind die kostengünstig gedruckten Nitratsensoren den etablierten Methoden ebenbürtig hinsichtlich der Messgenauigkeit. Zudem gestalten sich die Präparation der Bodenproben und die Messwertaufnahme einfacher.

Im Projekt „FutureIOT“ der Bayerischen Forschungsstiftung werden die Sensoren bis hin zur Anbindung an Cloud-Anwendungen weiterentwickelt. Die gedruckten Ionensensoren lassen sich auch im Fitnessbereich in funktionaler Kleidung einsetzen, beispielsweise zur Überwachung physiologischer Körperparameter anhand der Transpiration.

Seine gedruckte Ionensensorik für den Agrar- und Wearables-Bereich präsentiert das Fraunhofer IISB auf der Fachmesse LOPEC 2020 am 25. und 26. März in der Messe München, im Rahmen der WOCHE DER UMWELT am 9. und 10. Juni in Berlin, auf der SMART FARMING CONFERENCE am 23. und 24. Juni in Venlo (NL) sowie auf der SENSOR+TEST vom 23. bis 25. Juni 2020 in Nürnberg.

Über das Fraunhofer IISB

Das 1985 gegründete Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie IISB betreibt entsprechend dem Fraunhofer-Modell angewandte Forschung und Entwicklung in den Geschäftsbereichen Leistungs- und Energieelektronik und Halbleiter. Dabei deckt das Institut in umfassender Weise die Wertschöpfungskette für komplexe Elektroniksysteme ab, vom Grundmaterial zum vollständigen Elektronik- und Energiesystem. Schwerpunkte liegen in den Anwendungsgebieten Elektromobilität und Energieversorgung.

Das Institut erarbeitet für seine Auftraggeber Lösungen auf den Feldern Materialentwicklung, Halbleitertechnologie und -fertigung, elektronische Bauelemente und Module, Aufbau- und Verbindungstechnik, Simulation, Zuverlässigkeit, bis hin zur Systementwicklung in der Fahrzeugelektronik, Energieelektronik und Energieinfrastruktur. Das IISB verfügt u.a. über umfangreiche Halbleiterprozesstechnik, ein Testzentrum für Elektrofahrzeuge und ein Anwendungszentrum für Gleichstromtechnik.

Der Hauptstandort des Fraunhofer IISB ist in Erlangen, daneben gibt es Standorte am Energie Campus Nürnberg (EnCN) sowie in Freiberg.

Ansprechpartner
Dr.-Ing. Michael Jank
Fraunhofer IISB, Schottkystraße 10, 91058 Erlangen
Tel. +49 9131 761-161 | Fax +49 9131 761-360
michael.jank@iisb.fraunhofer.de | https://www.iisb.fraunhofer.de

https://www.futureiot.de/portfolio/bodensensorik/ FutureIOT: Landwirtschaft.Digital
https://www.iisb.fraunhofer.de Homepage Fraunhofer IISB

Media Contact

Fraunhofer IISB Kommunikation Fraunhofer-Gesellschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue Industrie-4.0-Lösung für niedrigschwelligen Zugang zu Datenräumen

»Energizing a Sustainable Industry« – das Motto der Hannover Messe 2024 zeigt klar, wie wichtig eine gleichermaßen leistungsstarke und nachhaltige Industrie für den Fertigungsstandort Deutschland ist. Auf der Weltleitmesse der…

Quantenpräzision: Eine neue Art von Widerstand

Physikforschende der Universität Würzburg haben eine Methode entwickelt, die die Leistung von Quantenwiderstands-Normalen verbessern kann. Sie basiert auf einem Quantenphänomen namens anomaler Quanten-Hall-Effekt. In der industriellen Produktion oder in der…

Sicherheitslücke in Browser-Schnittstelle erlaubt Rechnerzugriff über Grafikkarte

Forschende der TU Graz waren über die Browser-Schnittstelle WebGPU mit drei verschiedenen Seitenkanal-Angriffen auf Grafikkarten erfolgreich. Die Angriffe gingen schnell genug, um bei normalem Surfverhalten zu gelingen. Moderne Websites stellen…

Partner & Förderer