Profis für PROFIBUS: FZI ist jetzt Kompetenzzentrum für die Kommunikationstechnologie PROFIBUS

Das FZI Forschungszentrum Informatik ist jetzt akkreditiertes Kompetenzzentrum für die standardisierte Kommunikationstechnologie PROFIBUS (Process Field Bus). Diese Feldbustechnologie zur seriellen Datenübertragung wird in den Varianten PROFIBUS-DP (Dezentrale Peripherie) und PROFIBUS-PA (Prozess-Automation) in der Industrie zur Automatisierung von Steuerungs- und Produktionsprozessen verwendet.

Einsatzgebiete sind die Vernetzung verteilter Sensoren und Aktuatoren zum Steuern und Regeln großer Produktionsanlagen, z.B. Fertigungsstraßen in der Automobilindustrie, oder Raffinerien und Kraftwerke. Durch normierte Hardware- und Software-Schnittstellen erfüllt PROFIBUS hohe Ansprüche in Bezug auf Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Sicherheit.

Für die Akkreditierung des FZI als PROFIBUS-Kompetenzzentrum begutachtete der PROFIBUS-Experte Steffen Ochsenreither von Endress+Hauser, einem der international führenden Mess- und Verfahrenstechnikanbieter, die PROFIBUS-Demo-Anlage im FZI Living Lab smartAutomation, die derzeit mit über 20 Geräten verschiedener Hersteller bestückt ist. Gleichzeitig überprüfte der Experte die PROFIBUS-Sachkompetenz der zuständigen FZI-Mitarbeiter, die alle PROFIBUS-PA Certified Engineers sind.

Professor Dr.-Ing. Michael Hübner, Direktor am FZI, der die Verantwortung für das Forschungs- und Entwicklungsfeld Automatisierungstechnik trägt, unterstreicht die besonderen Chancen, die sich für den Technologietransfer ergeben, mit den Worten: „Durch die Akkreditierung als PROFIBUS-Kompetenzzentrum können wir am FZI Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in engem Kontakt mit Herstellern von PROFIBUS-Geräten durchführen und sowohl die Produzenten, als auch die Industrie-Partner auf Anwenderseite mit unserer Fachkompetenz bei der Einführung oder Umstellung auf die PROFIBUS-Technologie unterstützen“.

Dr.-Ing. Martin Hillenbrand, Leiter des FZI Living Lab smartAutomation, ergänzt: „Mit dem FZI Living Lab smartAutomation steht am FZI seit der Eröffnung des House of Living Labs eine realistische Industrieautomatisierungsumgebung zur Verfügung. Dort können Technologien, Geräte und Systeme im Umfeld von PROFIBUS-DP und PROFIBUS-PA- entwickelt, erprobt und evaluiert werden.“

Aktuelle Forschungsziele des FZI sind neue Technologien für Vernetzung und Diagnose sowie für Daten-, Angriff- und Betriebssicherheit (Safety und Security) im Bereich PROFIBUS-basierter Datenkommunikation. Zudem wollen die FZI-Wissenschaftler neue Hardware -/ Software-Architekturen und innovative Services für die Automatisierungstechnik entwickeln.

Hintergrund PROFIBUS:
Rund 300 Hersteller und Anwender der standardisierten Kommunikationstechnologien PROFIBUS und PROFINET haben sich zur PROFIBUS Nutzerorganisation PNO zusammengefunden, um gemeinsam die technische Weiterentwicklung sowie die internationale Etablierung voranzubringen. Weltweit gibt es 43 Kompetenzzentren in 23 Ländern und 10 PROFIBUS-Testlabore; 13 Zentren und 5 Labore liegen in Deutschland.

Über PROFIBUS werden Prozessinformationen an verteilt auf einer Industrieanlage installierte Geräte, Maschinen und Anlagen übertragen sowie Sensorinformationen aus dem Betriebsablauf an Steuerungen zurückgeliefert. Dort reagieren Software-/Hardware-Systeme mit den entsprechenden Befehlen. Hervorgegangen aus einem 1989 mit Förderung des Bundesforschungsministeriums (BMBF) begonnenen Forschungsprojekt hat PROFIBUS sich in der Industrie breit durchgesetzt, weil durch die serielle Vernetzungstopologie im Vergleich zu älteren Technologien weniger Leitungen verlegt werden müssen, was eine Verringerung der Installations- und Instandhaltungsaufwände mit sich bringt. Die Bitübertragungsschicht (Physical Layer) von PROFIBUS basiert auf einer zweiadrigen Leitung, mit welcher die Feldgeräte verbunden werden. Einen weiteren großen Vorteil bietet PROFIBUS, wenn es darum geht, Störung aufzudecken und schnell die richtige Diagnose zu stellen. PROFIBUS-fähige Geräte können ihren Status selbstständig an die Steuerungseinheiten melden.

Weitere Informationen:
FZI Forschungszentrum Informatik
Haid-und-Neu-Str. 10-14, 76131 Karlsruhe
Ansprechpartnerin: Johanna Barsch, FZI Corporate Communications and Media
Telefon: +49 721 9654-904
E-Mail: barsch@fzi.de
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und der ehemaligen Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts. Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in direktem Auftrag entwickelt das FZI für seine Partner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben sowie Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technologietransfer engagieren sich zur Zeit am FZI 19 Professoren des KIT, darunter eine Professorin und ein Professor, der in Tübingen lehrt. Sie erforschen in verschiedenen Disziplinen Informatik und ihre Anwendungen. Das FZI ist Innovationspartner des KIT, das aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entstanden ist.

Im FZI House of Living Labs ermöglicht das FZI Wissenschaftlern und Partnern aus der Wirtschaft und Gesellschaft, sich über Anwendungsbereiche hinweg auszutauschen und integrative Lösungen der Informations- und Kommunikationstechnologie interdisziplinär zu entwickeln.

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Johanna Barsch idw

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