Pflanzenbestimmung mit Flora Incognita App im März verzehnfacht

Foto: TU Ilmenau/Patrick Mäder

Im Projekt „Flora Incognita“ arbeiten Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der TU Ilmenau und des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie Jena fächerübergreifend an Methoden zur halbautomatischen Pflanzenbestimmung.

Die Nutzung der Flora-Incognita-App ist aktuell enorm: Im März 2020 verzeichnete das Projektteam mit etwa 15.000 Pflanzenbestimmungen am Tag eine Verzehnfachung der Pflanzenbestimmungen im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr.

„Wir sehen ganz klar, dass die Menschen sich gerade auf das fokussieren, was sie umgibt. Wir erhalten eine Vielzahl von positiven Rückmeldungen, dass in den letzten Wochen das Bewusstsein von regionaler Vielfalt gestärkt werden konnte und die Menschen Freude daran haben, ihre Artenkenntnis auf langen Spaziergängen durch die nähere Umgebung zu erweitern“ sagt der Ilmenauer Informatiker und Leiter des Flora-Incognita-Projekts, Professor Patrick Mäder.

Viele Anfragen erreichen das Team derzeit auch von Schulen und Universitäten, die die App in ihren Unterricht und ihre e-Learning Angebote einbeziehen möchten. Speziell für Lehrer und Lehrerinnen stellt das Team Arbeitsblätter zum Download bereit, die die Gestaltung von Unterrichtseinheiten zum Thema Pflanzenerkennung erleichtern.

Die der gewonnenen Vielzahl an Daten ermöglicht es den Forschern nun auch, ihre wissenschaftlichen Auswertungen zu erweitern. So arbeitet das Flora-Incognita-Team auf Grundlage der Daten intensiv daran, die Veränderung im zeitlichen Auftreten von Arten zu erkennen.

„Im Vergleich zum letzten Jahr konnten wir in diesem Jahr beispielsweise eine deutliche Verschiebung der Blühzeit der Winterlinge, der Eranthis hyemalis, verzeichnen“, so Dr. Jana Wäldchen, Teilprojektleiterin in Jena. „Mit Hilfe solcher Daten können wir feststellen, wie sich die Entwicklung von Pflanzen verändert und Trends für die Zukunft vorhersagen.“

Mit der App „Flora Incognita“ können Laien und Experten alle wildwachsenden Pflanzenarten Deutschlands und angrenzender Gebiete bestimmen. Die App wurde bereits 990.000-mal installiert, die Zahl der Pflanzenbestimmung pro Tag reicht bis zu 60.000.

Prof. Patrick Mäder
Leiter Fachgebiet Softwaretechnik für
sicherheitskritische Systeme
Tel.: +49 3677 69-4839
E-Mail: patrick.maeder@tu-ilmenau.de

Media Contact

Bettina Wegner idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.tu-ilmenau.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer