L3S erhält weiteres Projekt zum Thema Web Archivierung

Internetseiten sind wie Sterne am Himmel: Es gibt unendlich viele, und jeden Tag kommen neue dazu – mit Texten, Informationen und Bildern, die es zum Teil ausschließlich im Netz gibt. Doch wer entscheidet, welche Seiten wert sind, archiviert zu werden? Bibliotheken und Archive stehen der gigantischen Datenmenge bislang relativ machtlos gegenüber. Die Kapazitäten, das gesamte Material zu sichten und zu bewerten, sind nicht vorhanden. Das soll sich jetzt ändern.

Zwei Europäische Projekte sollen helfen, das digitale Kulturerbe des World Wide Web zu sichern. Das Vorhaben „Archive Community Memories“ fokussiert sich auf die automatische Auswahl von gesellschaftlich relevanten Web-Inhalten. Eine neue Archivierungsmethode soll nicht nach dem „Wir-archivieren-alles“-Ansatz verfahren, sondern gezielt nach Themen und Ereignissen im Web suchen und deren Bedeutung erkennen. Dabei sind nicht nur Seiten von Organisationen oder Firmen interessant, sondern auch private Einträge wie offen zugängliche Blogs oder soziale Netzwerke wie Facebook. So könnten beispielsweise gehäufte Empfehlungen anderer User für bestimmte Internetauftritte einen Hinweis auf wichtige Seiten geben. Das Projekt soll helfen, den Auswahlprozess für Nationalbibliotheken oder Archive sowohl zu beschleunigen als auch zu optimieren.

Das Gesamtvolumen des von der Europäischen Union (EU) geförderten Vorhabens beträgt acht Millionen Euro. Das Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover erhält eine Million Euro; am L3S liegt auch die wissenschaftliche Leitung des Projektes „Archive Community Memories“. Die Gesamtleitung haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der University of Sheffield übernommen. Daneben sind zahlreiche weitere Partner wie Yahoo!, der Südwestrundfunk und die Deutsche Welle beteiligt.

Das Projekt ist ein Nachfolgeprojekt von „Living Web Archives“. An dem Vorhaben haben in den vergangenen Jahren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungszentrum L3S mit Partnern aus ganz Europa zusammen gearbeitet, um die Qualität von Web Archiven zu verbessern. Dazu zählen das Archivieren von multimedialen Inhalten, die Erkennung von Spam aber auch die Vorbereitung der Archive für die Nutzung durch zukünftige Generationen.

Hinweis an die Redaktion:
Für weitere Informationen steht Ihnen Dr.-Ing. Thomas Risse, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover, unter Telefon +49 511 762 17764 oder per E-Mail unter risse@L3S.de gern zur Verfügung.

Media Contact

Jessica Lumme idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

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