Junge Nanotechnologen wollen neuartige Chipstrukturen erforschen

Die Helmholtz-Gemeinschaft hat vier herausragende Jülicher Nachwuchswissenschaftler ausgewählt, die nun im Forschungszentrum eine eigene Arbeitsgruppe aufbauen können. Die Jülicher Nanotechnologen erhalten ein Jahresbudget von mindestens 250 000 Euro über fünf Jahre und eine Option auf eine unbefristete Anstellung (Tenure Track).

An den Computerprozessoren von Übermorgen will Dr. Yuriy Mokrousov mit seiner Gruppe in Jülich arbeiten. Er wird quantenmechanische Konzepte in Festkörpern untersuchen, die Grundlage neuer Chips seien könnten. Dr. Michael Angst und sein Team wollen Keramiken untersuchen, die magnetische und ferroelektrische Eigenschaften kombinieren.

Daraus könnten schnelle Computerarbeitsspeicher entstehen, die ihre Informationen auch ohne Strom- oder Spannungszufuhr sicher speichern. Beide Forscher profitieren von der weltweit renommierten Infrastruktur des Forschungszentrums, etwa dem Jülich Supercomputing Centre (JSC) oder dem Jülich Centre for Neutron Science (JCNS).

Die dritte Nachwuchsgruppe um Dr. Ruslan Temirov wird mit dem Rastertunnelmikroskop die Verbindung von organischen und metallischen Werkstoffen untersuchen. Dr. Bernhard Wolfrum schließlich entwickelt Werkzeuge zur chip-basierten Untersuchung einzelner Zellen.

„Dass sich vier neue Nachwuchsgruppen in Jülich ansiedeln, zeigt, welch gute Möglichkeiten wir jungen Forschern bieten“, sagt Dr. Sebastian M. Schmidt, Mitglied des Vorstandes im Forschungszentrum Jülich. „Den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt zu fördern ist bewusste Strategie in Jülich. Ich wünsche den Gruppen viel Erfolg und Freude bei der wissenschaftlichen Tätigkeit in den nächsten Jahren.“

Insgesamt haben sich nun 17 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren mit externen Fachbegutachtungen und Präsentationen vor einer interdisziplinären Jury durchgesetzt. Nach drei bis vier Jahren werden alle Gruppen einer Zwischenevaluation unterzogen. Fällt diese positiv aus, kann die Stelle in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übergehen. Die Leiter einer Helmholtz-Nachwuchsgruppe können selbstständig forschen und ihre Ideen realisieren. Sie profitieren von der Ausstattung und den Arbeitsbedingungen in einem Großforschungszentrum.

Insgesamt fördert die Helmholtz-Gemeinschaft jetzt 97 Helmholtz-Nachwuchsgruppen. Die Kosten werden zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfonds der Helmholtz-Gemeinschaft gedeckt, zur anderen Hälfte von den Helmholtz-Zentren getragen. Damit können die Nachwuchsgruppenleiter neben ihrer eigenen Stelle in der Regel drei Mitarbeiter sowie die Laborausstattung finanzieren.

Mehr Informationen:
http://www.helmholtz.de/aktuelles/pressemitteilungen/artikel/detail/
17_neue_helmholtz_nachwuchsgruppen/
Pressekontakt:
Kostas Schinarakis, Tel. 02461 61-4771, E-Mail: k.schinarakis@fz-juelich.de
Das Forschungszentrum Jülich…
… betreibt interdisziplinäre Spitzenforschung zur Lösung großer gesellschaftlicher Herausforderungen in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Informationstechnologie. Kombiniert mit den beiden Schlüsselkompetenzen Physik und Supercomputing werden in Jülich sowohl langfristige, grundlagenorientierte und fächerübergreifende Beiträge zu Naturwissenschaften und Technik erarbeitet als auch konkrete technologische Anwendungen. Mit rund 4 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gehört Jülich, Mitglied der Helmholtz-Gemeinschaft, zu den größten Forschungszentren Europas.

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Kostas Schinarakis Forschungszentrum Jülich GmbH

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