Glasfasernetz mit 1,2 Terabit/s für das Internet der Zukunft

Staatssekretär Thomas: „In fünf Jahren Video on Demand über das Internet“

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Uwe Thomas, hat am Mittwoch im Heinrich-Hertz-Institut in Berlin zum Abschluss des BMBF-Förderschwerpunkts KomNet ein Experiment zu optischen Hochleistungsnetzen als Basis für das Internet der Zukunft erfolgreich gestartet. Bei diesem Versuch wurden verschiedene Glasfasernetze mit neuester Übertragungs- und Netztechnologie zusammengeschaltet. Zum ersten Mal konnte so auf einer Standard-Glasfaser eine Datenmenge mit 1,2 Terabit pro Sekunde von Stuttgart nach Berlin übertragen werden. Die in diesem Versuch gezeigte Übertragungsleistung dokumentiert die führende Position der deutschen Kommunikationsforschung.

„Glasfasernetze mit dieser Übertragungsleistung werden das Rückgrat für das Internet der Zukunft sein: In fünf bis sieben Jahren wird es möglich sein, über das Internet nicht nur E-Mail und WWW-Dienste abzurufen, sondern neben Musik auch Filme zu übertragen oder Videokonferenzen und Online-Spiele zu veranstalten. Das Internet kann für E-Learning oder Teleworking genutzt werden. Diese Dienste werden nicht nur der Wirtschaft, sondern auch den Privathaushalten zugänglich sein“, sagte Thomas.

Im Rahmen des Förderschwerpunkts KomNet, den das BMBF mit 83 Millionen Mark fördert, wurden in den letzten drei Jahren die erforderlichen Netz-Komponenten und Übertragungsverfahren entwickelt. Staatssekretär Thomas erinnerte an den Versuch von Philipp Reis, dem Erfinder des Telefons, der vor 140 Jahren in Frankfurt zum ersten Mal den Satz: „Das Pferd frisst keinen Gurkensalat“ per Telefon übermittelte. Dieser Satz wurde zur Eröffnung des KomNet-Versuchs ebenfalls von Stuttgart nach Berlin übertragen – heute wäre es aber möglich, den Inhalt von 5000 Bänden des Grossen Brockhaus Lexikons in der gleichen Zeit zu übertragen.

Die Forschungschefs der beteiligten Firmen (siehe Anlage) waren sich einig, dass das von BMBF geförderte KomNet einen wesentlichen Beitrag dazu leistet, in der Kommunikationstechnik neue Märkte für deutsche Unternehmen zu erschließen und damit auch neue Arbeitsplätze zu schaffen.

„Gerade in einer Phase der Wachstumsschwäche ist es notwendig, die Märkte von morgen vorzubereiten und hierfür die notwendigen Innovationen zu schaffen“, betonte Staatssekretär Thomas. Er kündigte das Förderkonzept „IT-Forschung 2006“ an, in dem Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Informations- und Kommunikationstechnik gebündelt werden. Im Rahmen dieses Förderkonzepts von 2002 bis 2006 werden insgesamt 500 Millionen Mark allein für die Förderung der Kommunikationstechnik zur Verfügung gestellt.

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Folkmar Nilkes BMBF-Pressedienst

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