Neues Spin-Off-Unternehmen Motama vernetzt alle Multimedia-Geräte

Die NMM-Technologie vernetzt alle Multimedia-Geräte

Neuartige Software-Technologie von der Universität des Saarlandes jetzt kommerziell verfügbar

Aufnahmen des heimischen Videorekorders von unterwegs mit dem UMTS-Handy abrufen, die CD-Musik drahtlos auf alle HiFi-Geräte im Haus übertragen und per Webcam den Gast vor der Haustür ansprechen – möglich macht diese Vernetzung von Multimedia-Geräten eine Software, die an der Universität des Saarlandes entwickelt wurde. Sie heißt „Netzwerk-Integrierte Multimedia Middleware (NMM)“ und wird jetzt von dem neuen Unternehmen Motama weltweit vermarktet. Das Unternehmen haben Absolventen der Universität des Saarlandes, Dr. Marco Lohse und Michael Repplinger, gemeinsam mit Philipp Slusallek, Professor für Informatik, gegründet. In der NMM-Technologie, die bisher schon als Open Source-Variante getestet werden konnte, stecken sechs Jahre intensive Forschungsarbeit. Etliche Hersteller von Handys, Heimelektronik und Sicherheitstechnik, aber auch die großen Telekommunikationsunternehmen haben in Saarbrücken bereits ihr Interesse bekundet.

Immer mehr Multimedia-Geräte wie Fernseher, Stereoanlagen, digitale Video-Recorder, aber auch Handys oder Geräte zur Gebäudekommunikation verfügen über ausgereifte Netzwerk-Schnittstellen. Aufgrund der Vielzahl an unterschiedlichen und inkompatiblen Technologien sind bisherige Anwendungen jedoch oft auf den reinen Datenaustausch beschränkt oder unterstützen nur bestimmte Geräte oder Netzwerke. „Bisher fehlte die Möglichkeit, einfach auf die im Netzwerk verfügbaren Geräte und deren Fähigkeiten zuzugreifen“, erläutert Dr. Marco Lohse. Mit der „Netzwerk-Integrierten Multimedia Middleware (NMM)“ wird erstmals eine Technologie angeboten, mit der unterschiedliche Geräte einfach und sicher vernetzt werden können – im Heimnetzwerk und darüber hinaus.

Die Software-Architektur NMM erlaubt es, transparent alle im Netz vorhandenen Geräte zusammenzuschalten und auch die Kontrollmöglichkeiten auf das Netz auszudehnen. Dadurch entstehen ganz neue, „virtuelle“ Geräte: Das Handy kann auf den CD-Spieler zugreifen und die Musik drahtlos auf mehrere Hifi-Geräte im Haushalt übertragen. „Um eine perfekt synchrone Wiedergabe von Audio und Video-Inhalten auf verschiedenen Endgeräten kümmert sich automatisch unsere Software,“ zeigt Dr. Lohse einen der vielen Vorteile der NMM-Software auf.

Aufgrund der Plattformunabhängigkeit der Software können beliebige Netzwerke und Geräte unterstützt werden, wie zum Beispiel der heimische Windows PC, oder Handys, aber auch verschiedene Embedded-Geräte mit dem Betriebssystem Linux, wie beispielsweise Settop-Boxen für den Fernsehempfang.

Durch die flexiblen Lizensierungsmöglichkeiten ist die entwickelte Multimedia-Architektur sowohl in kommerziellen Produkten als auch in Open Source und Forschungsprojekten einsetzbar. Zudem bietet die Firma Motama vielfältige Dienstleistungen rund um die Entwicklung vernetzter Multimedia-Systeme an.

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Saar - Uni - Presseteam idw

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