3-D-Bildanalyse – Ein Rechner lernt räumlich sehen

29. Heidelberger Bildverarbeitungsforum mit Schwerpunkt 3-D-Bildanalyse im Fraunhofer IGD in Darmstadt


Das Heidelberger Bildverarbeitungsforum hat sich seit November 1995 zum Ziel gesetzt, den industriellen Anwendern der Bildverarbeitung ein umfassendes Bild über die aktuellen Fortschritte in diesem Bereich zu vermitteln. Mit drei Veranstaltungen pro Jahr gibt das Forum einen Überblick über die jeweils neusten Forschungsergebnisse für die industrielle Praxis und über neue Anwendungen der Bildverarbeitung in Wissenschaft und Technik. Damit unterstützt es den Informationsaustausch zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie. Am 23. November 2005 findet das Heidelberger Bildverarbeitungsforum zum 29. Mal statt. Unter dem Motto „Neue Konzepte für die Praxis“ ist das Schwerpunktthema der Veranstaltung die 3-D-Bildanalyse.

Diese kommt heute zunehmend zum Einsatz, denn eine Vielzahl von Problemstellungen erfordern die Entwicklung und Anwendung dreidimensionaler Analyseverfahren. Die 3-D-Bildanalyse bezeichnet ein Verfahren, mit dem Computer räumliche Muster erkennen, analysieren und visualisieren können. Dafür werden mit 3-D-Sensoren ausgestattete Geräte verwendet, die in der Lage sind, räumlich zu „sehen“ und dreidimensionale Daten zu liefern.

Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung entwickelte hierfür ein voll automatisiertes System, das sozusagen „auf Knopfdruck“ arbeitet. Es besteht aus einem schwenkbaren Roboterarm, an dem ein 3-D-Scanner angebracht ist. Der 3-D-Scanner mit der dazugehörigen Software digitalisiert Objekte autonom und schnell, indem er sämtliche Geometrieinformationen, wie exakte Abstände, genaue Koordinaten und präzise Volumenangaben automatisch erfasst und auswertet. Unter anderem im Bereich des Industriedesigns, im Automobilbau, Schiffbau, Inverse Engineering etc. können auf diese Weise schnell und preiswert hochpräzise Design-Prototypen erfasst, visualisiert und weiter bearbeitet werden. Im Bereich des Möbeldesigns hilft das Verfahren bei der schwierigen dreidimensionalen Visualisierung von Polstermöbeln. Die 3-D-Geometrie der Möbel und anderer Objekte kann in digitale Kataloge übertragen werden, um Einrichtungsszenarien zu simulieren.

Die Qualität der 3-D-Bildanalyse hängt dabei zu einem großen Teil von der 3-D-Bildsensorik ab. Diese wird mit innovativen Geräten und neuen Methoden zur Erfassung der dreidimensionalen Informationen ständig verbessert. Sie ermöglicht viele neue und immer komplexere Anwendungen in Industrie und Wissenschaft. Dieser Fortschritt der dreidimensionalen Bildsensorik stellt die 3-D-Bildanalyse vor enorme quantitative und qualitative Herausforderungen.

Wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann und welche Fortschritte es im Bereich der 3-D-Bildanalyse gibt, zeigt das 29. Heidelberger Bildverarbeitungsforum. Organisiert wird es von AEON Verlag & Studio in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung in Darmstadt, unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Bernd Jähne vom IWR der Universität Heidelberg. Auf dem Forum stellt unter anderem Konrad Klein vom Fraunhofer IGD den 3-D-Scanner vor. Christof Reinhart von der Volume Graphics GmbH veranschaulicht die Volumenvisualisierung und 3-D-Vermessung von industriellen 3-D-Daten und Steven Oeckl vom Entwicklungszentrum Röntgentechnik des Fraunhofer IIS erörtert anhand von Anwendungsbeispielen neue Verfahren zur Analyse von 3-D-Computertomografie-Daten. Einige der Systeme werden direkt vor Ort vorgeführt.

Einen Überblick über signifikante Fortschritte und innovative Anwendungen der 3-D-Bildanalyse anhand zahlreicher Beispiele sowie Gelegenheit zur Diskussion bietet das

29. Heidelberger Bildverarbeitungsforum mit dem Schwerpunkt 3-D-Bildanalyse

Termin: Mittwoch, 23. November 2005
Zeit: 13:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung
Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt

Die Teilnahmegebühr beträgt 174 Euro. Für Mitarbeiter von Hochschulen und Behörden gilt eine reduzierte Gebühr von 75 Euro. Studenten zahlen 35 Euro. Für Journalisten ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos. Wir bitten Sie, sich für die Veranstaltung online anzumelden, die Teilnehmerzahl ist auf 120 Personen limitiert. Detaillierte Informationen zu den Vorträgen sowie ein elektronisches Anmeldeformular finden Sie im Internet unter: http://www.bv-forum.de

Kontakt:

Prof. Dr. Bernd Jähne
Wissenschaftliche Leitung BV-Forum
Bildverarbeitung, IWR
Universität Heidelberg
Im Neuenheimer Feld 368
69120 Heidelberg
Telefon: +49 (0) 6221 / 54-8827
E-Mail: Bernd.Jaehne@iwr.uni-heidelberg.de
Internet: http://klimt.iwr.uni-heidelberg.de

Reinhold Gleisinger, Dipl.-Inform.
Projektmanager Bildverarbeitungsforum
AEON Verlag & Studio
Alter Rückinger Weg 31
63452 Hanau
Tel.: +49 (0) 6181 – 520 51 27
E-Mail: reinhold.gleisinger@aeon.de
Internet: http://www.aeon.de

Informationen zum Projekt Automated 3-D-Digitisation und zum Digitising Robot erhalten Sie bei

Konrad Klein
Fraunhofer IGD
Abteilung Cognitive Computing and Medical Imaging
Telefon: +49 (0) 6151 / 155-520
Fax: +49 (0) 6151 / 155-480
E-Mail: konrad.klein@igd.fraunhofer.de
Internet: http://a7www.igd.fraunhofer.de/index.html

Kurzprofil INI-GraphicsNet

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung ZGDV e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie weiteren acht Institutionen in sechs Ländern: dem Centre for Advanced Media Technology (CAMTech), dem Centre for Graphics and Media Technology (CGMT), beide in Singapur, dem Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães und Coimbra (Portugal), The IMEDIA Academy in Providence, Rhode Island (USA), dem Omaha Graphics and Media Laboratory (OGM) in Nebraska (USA), dem Centre for Visual Interaction and Communication Technologies (VICOMTech) in San Sebastian (Spanien), dem Institute for Graphic Interfaces (IGI) in Seoul (Süd-Korea) und dem Center for Advanced Computer Graphics Technologies (GraphiTech) in Trento (Italien).

Diese Institutionen bilden das weltweit größte und leistungsfähigste Forschungs-Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung. Ihre Kernkompetenz ist die Visualisierung und interaktive Verarbeitung von Daten, Informationen und Wissen. Sie erforschen und entwickeln neue Interaktions- und Dialogformen für digitale Medien und realisieren innovative Systeme zur Kommunikation und graphisch-interaktiven Kooperation über Rechnernetzwerke. Innerhalb des Forschungsverbundes sind an den zehn Standorten über 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 500 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Der Etat betrug 2004 über 40 Millionen EURO.

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Bernad Lukacin idw

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